Gesundheit Babyschnupfen – was tun, wenn die kleine Nase läuft?

Husten und Schnupfen sind als häufige Atemwegserkrankungen vor allem in der nass-kalten Jahreszeit auf dem Vormarsch.[i] Während eine triefende Nase für Erwachsene sehr lästig sein kann, ist sie für einen Säugling häufig eine Qual. Doch was ist das Besondere am Babyschnupfen? Und was können Eltern tun, wenn die kleine Babynase verstopft ist?

Wenn die Nase beim Baby verstopft ist

Es ist soweit: Sie sind frisch gebackene Eltern und würden alles tun, um die Babygesundheit zu fördern und ein gesundes Aufwachsen ohne anstrengenden Babyschnupfen oder ähnliches zu ermöglichen. Doch das Immunsystem des Babys ist nahezu wie ein unbeschriebenes Blatt Papier: Es muss erst noch lernen, sich in der Welt der Viren und Bakterien zurechtzukommen.

Die gute Nachricht ist: Neugeborene sind mit dem sogenannten Nestschutz ausgestattet, der sie gegenüber einer Vielzahl an Krankheitserregern schützt. Allerdings lässt dieser im Lauf des ersten Lebensjahres nach – und das Immunsystem ist zunehmender gefragt. Es muss erst lernen, eigenständig auf Krankheitserreger zu reagieren und Abwehrmechanismen aufzubauen, was durch wiederholte Konfrontationen mit verschiedenen Keimen geschieht. Da bleibt der eine oder andere Babyschnupfen nicht aus. Im Durchschnitt erkranken Babys und Kleinkinder acht- bis zwölfmal pro Jahr an Erkältungen (grippaler Infekt).[1]

Welche Auswirkungen hat ein Babyschnupfen?

Babyschnupfen führt bei Säuglingen schnell zu Atemproblemen, da anatomische Strukturen wie die Nasennebenhöhlen noch nicht vollständig entwickelt sind. Der begrenzte Raum und die enge Struktur in der Nase sorgen dafür, dass schon geringe Schleimbildung oder Schwellung die Atemwege blockiert und die Nase verstopft.

Da Babys in den ersten Monaten hauptsächlich durch die Nase atmen, beeinträchtigt eine verstopfte Nase nicht nur die Atmung, sondern erschwert auch das Trinken. Beim Saugen an Brust oder Flasche können sie kaum Luft holen, was dazu führt, dass sie nur kleine Mengen trinken, unruhig werden oder das Trinken verweigern. Dies beeinträchtigt die Nahrungsaufnahme und führt zu Unwohlsein.

Das Trinken, besonders beim Stillen, erfüllt jedoch weit mehr als nur den Hunger- und Durstbedarf. Stillen beruhigt, stärkt die Bindung zur Mutter und fördert den Schlaf. Wenn der Trinkfluss durch Babyschnupfen häufig unterbrochen wird, bleibt diese beruhigende Wirkung aus, das Baby findet weniger zur Ruhe und empfindet weniger Nähe. Dadurch wird auch das Einschlafen erschwert, was den Komfort des Stillens mindert.

Symptome: Babyschnupfen erkennen

Ein Babyschnupfen ist oftmals gekennzeichnet durch

  • geschwollene Nasenschleimhäute,
  • die vermehrte Produktion von Sekret sowie
  • teils durch eine verstopfte oder verkrustete Nase.

Der Säugling zeigt sich abgeschlagen und ermüdet schneller.

Babyschnupfen kann das Risiko für Folgeerkrankungen erhöhen. Beispielsweise ist es möglich, dass durch eine verstopfte Nase Schleim samt Krankheitserregern leichter in die Ohrtrompete gelangen und eine Mittelohrentzündung auslösen. Staut sich der Schleim in den Nasennebenhöhlen, begünstigt das eine Nasennebenhöhlenentzündung. Außerdem atmen Babys bei verstopfter Nase oft durch den Mund, was die unteren Atemwege anfälliger für Infektionen macht und so die Entstehung einer Bronchitis fördert.

Was hilft bei Babyschnupfen?

Ist Babys Nase verstopft oder läuft unaufhaltsam, fragen sich die meisten Eltern, was sie tun können. Folgende Maßnahmen bieten sich bei Babyschnupfen an:

  • Wenn die Nase beim Baby verstopft ist, dann achten Sie auf eine gute Qualität der Raumluft. Verzichten Sie auf Zigarettenrauch oder ähnliche Stoffe und feuchten Sie die Luft ein wenig an.
  • Geben Sie einen Tropfen physiologische Kochsalzlösung oder auch ein wenig Muttermilch in die Nasenlöcher hinein, um den Babyschnupfen abfließen zu lassen.
  • Nasensauger unterstützen dabei, das Sekret zu entfernen und die Nasenatmung wieder zu verbessern.
  • Damit die verstopfte Nase nicht Babys Schlaf stört, kann es helfen, den Oberkörper leicht erhöht zu legen.
  • Halten Sie das Baby warm und kuscheln Sie ausgiebig. Kranke Kinder brauchen viel Nähe und Zuwendung.
  • Nasenselben mit Engelwurz oder Zwiebelsäckchen können dafür sorgen, dass die Atmung freier wird.[2]

Wovon Eltern lieber die Finger lassen sollten, ist die Anwendung ätherischer Öle. Während diese bei Erwachsenen zur Befreiung der Atemwege beitragen können, stellen sie bei Babys und kleinen Kindern eine Gefahr dar. Bei Säuglingen wirken diese Öle viel stärker und führen unter Umständen zu Krampfanfällen, Schleimhautreizungen, Verkrampfungen der Stimmritze oder sogar zu Vergiftungserscheinungen.[3]

Wann sollte ein Babyschnupfen ärztlich abgeklärt werden?

Ein Arztbesuch bei Babyschnupfen ist empfehlenswert, wenn:[4]

  • die Beschwerden länger anhalten
  • das Baby Fieber entwickelt
  • Schwierigkeiten beim Atmen hat

Wenn das Baby sehr unruhig ist, wenig trinkt oder Anzeichen von Erschöpfung zeigt, sollten Eltern ebenfalls ärztlichen Rat einholen. Ein Kinderarzt kann die Symptome genau abklären und gegebenenfalls eine geeignete Behandlung einleiten. Denn gerade bei sehr jungen Säuglingen kann sich eine scheinbar harmlose Erkältung schnell verschlimmern und zu Folgeerkrankungen wie Mittelohrentzündung oder Bronchitis führen.

„Erkältung“. gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/erkaeltung.html. Zugegriffen 13. November 2024

„Atemwegsinfekte – häufige Erkrankungen bei Kindern“. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/erkrankungen/grippaler-infekt. Zugegriffen 14. November 2024.

„Erkältungszeit: Mein Baby hat Schnupfen – wie kann ich ihm am besten helfen?“ Marien-hospital-dueren.de, https://www.marien-hospital-dueren.de/news/5090/erkaeltungszeit-mein-baby-hat-schnupfen--wie-kann-ich-ihm-am-besten-helfen. Zugegriffen 13. November 2024.

„Erkältung (Grippaler Infekt)“. Kinderaerzte-im-netz.de, https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/erkaeltung-grippaler-infekt/. Zugegriffen 13. November 2024.

„Wann unbedingt ärztliche Hilfe nötig ist“ Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/krankheitszeichen/arztbesuch-zwingend/. Zugegriffen 13. November 2024.