Medizinische Notfälle Apotheken: Schnelle Versorgung der Patienten

Wuppertal · Die medizinische Notfallversorgung in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Steigende Nachfrage in den Notfallambulanzen sorgen für neue Überlegungen zur Optimierung von Organisation und Verbesserung der Steuerung der Patientennachfrage

Das Drei-Säulen-Modell.

Foto: AKNR, AVNR

Patienten und Ärzteschaft beklagen lange Wartezeiten im Notdienst von Krankenhäusern und Notfallpraxen. Eine Ursache ist, dass Patienten verstärkt Notdienste nachfragen. Dabei liegen aus Sicht von Experten und Ärzten immer häufiger keine medizinischen Notfälle vor. Oftmals sind Patienten gar nicht ausreichend über die verschiedenen Anlaufstellen bei gesundheitlichen Problemen informiert.

"Die durch den Apotheken-Notdienst gewährleistete Selbstbehandlung in der Notfallversorgung ist eine gute Möglichkeit, dem Patienten schnell zu helfen und gleichzeitig die ärztlichen Notdienste zu entlasten", so Regine Quinke, Pressesprecherin der Apotheker in Wuppertal. "Viele freikäufliche Medikamente können verbunden mit der heilberuflichen und persönlichen Beratung durch den Apotheker bei leichten Erkrankungen so helfen, dass ein Arztbesuch auf die regulären Öffnungszeiten der niedergelassenen Ärzte verschoben werden kann."

In Abhängigkeit seiner Beschwerden kann der Patient oft selber entscheiden, welche der drei Anlaufstellen für ihn am geeignetsten ist:

Notarzt und die Notfallaufnahme

Bei lebensbedrohlichen Fällen sind der Notarzt und die Notfallaufnahme der Krankenhäuser die ersten Anlaufstellen für Betroffene. Bei starken Brustschmerzen mit Herzbeschwerden oder schweren Verletzungen ist schnellstmöglich Hilfe über die kostenfreie Notruf-Nummer 112 zu holen.

Ärztliche Bereitschaftsdienste

Bei Krankheiten oder Beschwerden, deren Behandlung nicht bis zum nächsten Tag bzw. bis zur nächsten ärztlichen Sprechzeit warten kann, stehen die ärztlichen Bereitschaftsdienste unter der kostenfreien Telefon-Nummer 116 117 bereit. Sie sollten z. B. bei anhaltendem Brechdurchfall, Fieber und akuten Bauchschmerzen aufgesucht werden.

Notdienst der Apotheken vor Ort

Für leichtere Erkrankungen und Beschwerden, wie zum Beispiel Allergien, grippale Infekte, Sportverletzungen, Hauterkrankungen, steht die wohnortnahe Notdienst-Apotheke mit persönlicher Beratung und pharmazeutischer Fachkompetenz zur Verfügung. Die nächstgelegene Notdienst-Apotheke lässt sich per Kurzwahl 22 8 33 von jedem Handy oder unter der kostenfreien Rufnummer 0800 00 22 8 33 aus dem deutschen Festnetz finden.

"Betroffene können auf Grundlage ihrer jeweiligen gesundheitlichen Situation entscheiden, ob sie den Notruf bzw. die Notfallaufnahme, den ärztlichen Notdienst oder die wohnortnahe Notdienst-Apotheke in Anspruch nehmen möchten", erklärt Quinke. Mehr als 60 Prozent der Patientenkontakte im Notdienst der Apotheke finden demnach heute schon ohne vorherigen Arztbesuch statt. Zur korrekten Beratung in der Apotheke gehört im Zweifel auch das Anraten eines sofortigen Arztbesuches.