Wie hat sich der Arbeitsalltag in Ihrer Apotheke verändert?
Interview mit Apotheker Bodo Schmitz-Urban „Wir raten zu einem sinnvollen Mundschutz“
Wuppertal · Den Wuppertalern ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln, ist für Apotheker Bodo Schmitz-Urban, Inhaber der Vohwinkeler Falken-Apotheken, in der Corona-Krise zu einer der wichtigsten Aufgaben geworden. Mit uns hat er über den Alltag und neue Herausforderungen in seinen Apotheken gesprochen.
Wir haben natürlich diverse Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt, was die Hygiene und den Abstand im persönlichen Kontakt angeht. Außerdem haben wir unseren Bestell- und Lieferservice massiv ausgeweitet. Unsere Kunden können nun bequem und sicher online oder telefonisch bei uns bestellen und die Medikamente auf Wunsch kontaktlos nachhause geliefert bekommen. Wir liefern in ganz Wuppertal und Randgebiete von Vohwinkel. Außerdem bieten wir auch schon lange eine Online-Beratung an.
Mit welchen vordringlichsten Fragen und Sorgen kommen Kunden zu Ihnen in die Apotheke?
Die häufigste Frage: Wie kann ich mich vor dem Virus schützen? Wir raten vor allem Risikopatienten, also Menschen älter als 60 Jahre oder mit Vorerkrankungen, zu einem sinnvollen Mundschutz, Abstand und Hygienemaßnahmen. Bisher konnten wir alle unsere Kunden gut versorgen.
Was hat Sie in den letzten Wochen besonders gefreut, was hat Sie besonders verärgert?
Besonders gefreut hat mich die positive Energie in unserem Team, wie jeder einzelne und das gesamte Falken-Team alles gibt, um gemeinsam diese herausfordernde Zeit zu "wuppen". Verärgert hat mich bisher nichts, allerdings wundere ich mich manchmal schon, dass viele ältere Menschen, die zur Risikogruppe gehören, das Risiko auf die leichte Schulter nehmen und ihre Einkäufe noch ohne sicheren Mundschutz machen.
Gibt es als Auswirkung der Corona-Pandemie Lieferengpässe bei bestimmten Medikamenten?
Ja, Paracetamol-Säfte und Fieberthermometer sind kaum zu bekommen, aktuell haben wir nur noch wenig auf Vorrat. Und auch in den nächsten Wochen besteht das Risiko, dass Lieferengpässe bei weiteren Medikamenten auftreten. Aber unsere Lagerhaltung ist schon sehr gut aufgestellt.
Vor welche Herausforderungen hat sie die Corona-Pandemie in den letzten Wochen gestellt?
Die größte Herausforderung ist sicher, die Versorgung mit Schutzausrüstung, wie Mundschutz, Handschuhen und Desinfektionsmitteln, aufrecht zu halten. Das ist uns bisher sehr gut gelungen und aktuell ist auch noch alles bei uns verfügbar. Wir sehen unseren Beitrag nicht nur in der Versorgung mit Medikamenten und Schutzausrüstung, sondern vor allem darin, dass die Menschen bei uns ein gutes Gefühl und Sicherheit verspüren. Dafür ist vor allem der persönliche Kontakt wichtig.