Corona-Pandemie: Live-Ticker aus dem Rathaus am 20. April 2020 „In Geschäften nur das erledigen, was man erledigen muss“
Wuppertal · Teilweise Schulöffnung, teilweise Öffnung der Geschäfte - was sagt die Wuppertaler Stadtspitze zu den neuen Corona-Maßnahmen? Die Pressekonferenz vom Montag (20. April 2020) aus dem Barmer Rathaus im Rundschau-Liveticker zum Nachlesen.
Oberbürgermeister Andreas Mucke zur Gastronomie-Situation: „Wir wollen die Gastronomen unterstützen und erstatten Gebühren für Außengastronomie, die bereits gezahlt wurden. Das gilt auch für Geschäfte, die Waren vor den Läden ausstellen. Auch sie erhalten bereits gezahlte Gebühren zurückerstattet.“
Mucke zur Lage der Wuppertaler Bühnen: „Um die Fortführung der Wuppertaler Bühnen und des Sinfonieorchesters für das Geschäftsjahr 2021/2022 zu gewährleisten, wird ein Sonderzuschuss von 3,6 Millionen Euro gewährt.“
Kämmerer Johannes Slawig zum Sonderzuschuss für die Wuppertaler Bühnen: „Der Betrag ist erschreckend hoch. Aber wir müssen einen Ausgleich schaffen für die vorangegangenen Controllingfehler. Die zweite Grund für den hohen Betrag sind die Corona-bedingten Einnahmeausfälle, zusätzlich bilden wir einen Puffer für eine anstehende Tarifsteigerung. Das Controllingsystem wird überarbeitet, damit es nicht erneut zu einem unzureichenden Controlling kommt.“
Ordnungsdezernent Matthias Nocke: „Die Ordnungsamtseinsätze halten sich relativ im Rahmen.“
Ordnungsamtseinsätze: Am vergangenen Wochenende (17. bis 19 April 2020) hat es insgesamt 41 Einsätze des Ordnungsamt bezüglich Corona-Maßnahmen gegeben. Das Ordnungsamt musste außerdem 36 Platzverweise erteilen und 34 Menschenansammlungen auflösen.
Sozialdezernent Stefan Kühn: „Während es am 9. April 314 bestätigte Corona-Fälle gab und die Zahl eine Woche lang konstant blieb, stieg die Zahl der Infizierten jetzt wieder vom vergangenen Freitag (17. April 2020) von 316 auf aktuell 378 Infizierte an. Das ist ein trauriger Höchststand und eine Steigerung von 20 Prozent. Diese Zahlen stehen in keiner Relation zu der Lockerung. Ich bin besorgt, dass durch die Lockerungen wieder mehr Menschen unterwegs sind und die Kurve steigt. Jetzt gilt der dringende Appell, Abstände einzuhalten und Masken zu tragen, seien es selbst genähte Schutzmasken. Verstöße gegen die geltenden Auflagen sind Straftaten, keine Kavaliersdelikte!“
Dezernent und Stadtkämmerer Johannes Slawig: „Die größte Mehrheit der Wuppertaler geht verantwortungsvoll mit der Situation um. Am 4. Mai soll es eine neue Entscheidungssituation geben. Es darf aber nicht die Hoffnung entstehen, dass ab dem 4. Mai alles wieder normal sein wird. Anhand eines Kriterienkatalogs wird demnächst entschieden, welche städtischen Einrichtungen wieder öffnen können. Es wird allerdings keinen ,Big-Bang’-Termin geben, an dem alles wieder öffnen wird, viele Laden und Insitutionen werden bis weit in das Jahr hinein geschlossen bleiben.“
Oberbürgermeister Andreas Mucke: „Wir sehen in der Stadt, dass die Lockerungen dazu führen, dass die Menschen in großen Mengen in die Stadt kommen. Ich habe mir gerade ein Bild davon gemacht, die Abstände werden nicht eingehalten. Die Lage ist weiterhin ernst, deswegen der dringende Appell von mir, sich weiterhin an die Abstands- und Hygieneregeln zu halten, um sich selbst und andere zu schützen. Wir empfehlen, einen Mundschutz zu tragen. Wir können aber nicht die Gesamtbevölkerung damit ausstatten. Man sollte in den Geschäften allerdings nur das erledigen, was man erledigen muss. Ich werde oft gefragt, warum nur bestimmte Läden öffnen dürfen. Die Ladenöffnung ist eine Landesverordnung. Da hat die Stadt keinen Einfluss drauf. Uns bewegt natürlich auch das Thema Schule. Wir sind nicht ganz glücklich mit der Geschwindigkeit der Öffnung der Schulen für Abschlussklassen. Wir gehen jetzt aber mit der Lage um. Gastronomen fühlen sich vielleicht vergessen, es hat aber einen guten Grund, warum sie geschlossen bleiben. Dort können oft die Abstandregeln nicht eingehalten werden. Natürlich sorge ich mich trotzdem sehr um die Wuppertaler Gastronomie und hoffe, das Bund und Land ihnen (finanzielle) Hilfe zukommen lassen. Das Gleiche gilt natürlich auch für Wuppertals Kulturszene.“