SPD und Linke melden sich zu Wort Schulstart - viele offene Fragen

Wuppertal · Am Donnerstag (23. April 2020) sollen die Abschlussjahrgänge in die Wuppertaler Schulen zurückkehren. Untere Klassen folgen vermutlich im Mai. Die teilweise Schulöffnung bringt viele offene Fragen mit sich, zu denen sich die Wuppertaler SPD und die Linken-Ratsfraktion zu Wort melden.

Servet Köksal (SPD Ratsfraktion Wuppertal).

Foto: SPD Wuppertal

„So unbeholfen, wie Schulministerin Gebauer bei den Schulschließungen im März agierte, verfährt sie auch jetzt bei der anstehenden stufenweisen Wiedereröffnung der Schulen“, kritisiert Renate Warnecke von der SPD-Ratsfraktion und Vorsitzende des Ausschusses für Schule und Bildung. Sie bemängelt, dass den Schulen in NRW nur drei Tage Zeit nach den Osterferien blieben, die Wiederaufnahme des Unterrichts vorzubereiten. „Von daher erwarten wir, dass die Schulministerin zügig ihre Hausaufgaben macht und die offenen Fragen zum Schulstart beantwortet“, ergänzt Servet Köksal, Sprecher der SPD-Fraktion im Ausschuss für Schule und Bildung.

Auch die Linken-Fraktionsvorsitzende Susanne Herhaus meldet sich zu Wort: „Bevor es zu einer Wiedereröffnung kommen kann, muss die Stadt zwingend die Voraussetzungen für einen sicheren Schulbetrieb schaffen.“ Kann die Stadt gewährleisten, dass in allen sanitären Einrichtungen und an allen Waschbecken jederzeit ausreichend Seife, Einmalhandtücher sowie in allen Räumen ausreichend Desinfektionsmittel zur Verfügung stehen? Und wie will die Stadt einen infektionsfreien Schulbusverkehr gewährleisten? „Von diesen Faktoren hängt maßgeblich ab, ob beziehungsweise wann eine Wiedereröffnung der Wuppertaler Schulen überhaupt verantwortbar ist.“

Die SPD-Landtagsabgeordneten Dietmar Bell, Andreas Bialas und Josef Neumann kritisieren, dass, obgleich man sich bundesweit darauf verständigt habe, erst ab dem 03. Mai den Schulbetrieb wieder schrittweise in Gang zu setzen, man in NRW vorbresche. „Ministerin Gebauer hat mit ihrer Absicht einer überhasteten Schulöffnung mehr Fragen hinterlassen, als beantwortet. Wie steht es um die Lehrer-Schüler-Relation vor dem Hintergrund des Kontaktverbots? Wie steht es um die Raumkapazitäten für entsprechend kleine Lerngruppen? Gibt es ausreichend einsatzfähige Lehrkräfte? Die Befürchtung, dass einmal mehr jede Schule eigene Antworten für sich finden muss, ist groß. Auch die Wuppertaler Schulen sehen sich dadurch enormen Herausforderungen gegenüber, die sie kurzfristig bewältigen sollen. Wir bedauern, dass die Landesregierung die drängendsten Fragen der Städte, Gemeinden und Schulen, nicht beantworten konnte.“