„Heimspiel“ am 1. Dezember Till Brönner: „Ich freue mich sehr darauf“

Till Brönner ist einer der gefragtesten deutschen Musiker weltweit. Am 1. Dezember 2019 gastiert der 48-jährige mit seiner „Better Than Christmas“-Tournee in der Historischen Stadthalle Wuppertal.

Till Brönner.

Foto: Brönner

Top Magazin: Herr Brönner, Sie sind Trompeter, Sänger, Komponist, Arrangeur, Fotograf und Professor. Gibt es eigentlich auch etwas, was Sie gar nicht können?

Brönner: „Ach, da gibt es viel. Ich kann nicht Fußball spielen, ich wäre kein besonders guter Politiker und auch kein guter Geschäftsmann, weil mich Prozesse, die im Bereich BWL stattfinden, nicht so wahnsinnig interessieren. Aber in der Tat ist es so, dass ich ein sehr ausgefülltes und inspiriertes Leben lebe. Dabei darf ich viele verschiedene Dinge tun, die allesamt zu meinem Beruf geworden sind und andere Leute nur als Hobby bezeichnen würden.“

Top Magazin: Am 1. Dezember gastieren Sie im Rahmen Ihrer Weihnachts-Tournee in Wuppertal. Wie steht es um Ihre Weihnachtsstimmung Ende September?

Brönner (lacht): „Diese Frage kriege ich aktuell natürlich häufig gestellt. Die Weihnachtsstimmung spüre ich noch nicht so wirklich. Aber das ist ganz normal. Da ich ja schon mal ein Weihnachtsalbum veröffentlicht habe, weiß ich, dass wir damals auch schon zu einigen Tricks gegriffen haben. Man kann im Studio die Weihnachtsstimmung künstlich herstellen. Man kauft Spekulatius, den gibt es nämlich ganzjährig, oder macht ein paar Kerzen an. Ich finde, man muss das Ganze mit Humor angehen, dann kommen dabei am Ende so gute Sachen raus, als ob man es wirklich zur Weihnachtszeit einspielen würde.“

Top Magazin: Zwölf Jahre nach Erscheinen Ihres Weihnachtsalbums „Better Than Christmas“ gehen Sie jetzt erstmals auf Weihnachts-Tournee. Warum haben Sie Ihre Fans so lange warten lassen?

Brönner: „Ich wollte mich in den letzten Jahren einfach mit anderen Dingen auseinandersetzen. So eine Weihnachts-Tournee bedeutet auch einen großen Aufwand. Ich bin allerdings in den zwölf Jahren mit vielen Leuten ins Gespräch gekommen, die mich immer wieder dazu ermutigt haben. Das Weihnachtsalbum ist mein erfolgreichstes Album. Und jetzt wollen wir mal testen, ob das auch live funktioniert und bei den Leuten ankommt.“

Top Magazin: Was bedeutet Weihnachten für Sie persönlich und welchen Stellenwert hat „das Fest“ für Sie?

Brönner: „Ich empfinde Weihnachten als Fest der Kinder. Im frühen Kindesalter die Bedeutung und die Message von Weihnachten nahegebracht zu bekommen, kann bestimmte Normen setzen, auf die man später im Erwachsenen-Leben zurückgreifen kann. Im Erwachsenen-Alter wird Weihnachten für mich, gerade in Zeiten wie heute, immer absurder. Denn es ist ja bei weitem nicht für alle Menschen das gleiche. Es gibt Menschen, die obdachlos oder einsam sind. Die fürchten nichts so sehr wie das Weihnachtsfest und diese Tage, die manchmal nicht zu Ende gehen wollen. Das ist also alles eine Frage der Perspektive. Es geht um das Wort Dankbarkeit, für das, was man hat und für das, was man erleben darf. Ich empfinde mich als privilegiert. Und deshalb ist Weihnachten für mich ein Moment, um innezuhalten und Freunde um mich zu scharen. Ich mag es als Koch-Fan an Weihnachten, gut zu essen und das Fest mit viel Liebe zu zelebrieren.“

Top Magazin: Sie reisen mit einem internationalen Septett an. Auf welche Songs und Musikstile dürfen sich die Zuhörer freuen?

Brönner: „Wir haben auf dem Album vom klassischen Weihnachtslied bis zur amerikanischen Weihnacht alles drauf und bemühen uns, das Programm anlässlich der Tour um etwas Deutsches zu erweitern. Außerdem haben wir mit Frank McComb einen wunderbaren R‘n‘B-Sänger aus den USA mit dabei. Es wird also irgendetwas zwischen Jazz, R‘n‘B und Klassik sein, was das Publikum an dem Abend zu hören bekommt. Und es dürfen natürlich auch ein paar Latino-Einflüsse nicht fehlen. Die gehören auf jeden Fall dazu.“

Top Magazin: Das Konzert in der Historischen Stadthalle ist nicht Ihr erster Auftritt in Wuppertal. Was macht diese Stadt und ihr Publikum für Sie besonders?

Brönner: „Wuppertal hat einfach eine eigene Geschichte. Das merkt man, wenn man sich mit dem Auto von Hügel zu Hügel hangelt und dann plötzlich so eine wunderbare Halle mit einer ganz besonderen Tradition vorfindet. In diesem Zusammenhang dort aufzutreten, ist eine feine Sache und ich freue mich sehr darauf. Ich habe auch ein paar Freunde in Wuppertal und war neulich noch mit meiner Familie in der Stadt. Wir waren allerdings ein bisschen enttäuscht, dass die Schwebebahn nicht gefahren ist.“