Wuppertaler Patrick Stanke Auf den Spuren von Mel Gibson

Wuppertal · Stirling – Ende des 13. Jahrhunderts kämpfte William Wallace für ein freies Schottland. Bis heute wird er dort für seinen aufopfernden Kampf verehrt. Hollywood würdigte ihn im Film „Braveheart“. Am 14. November feiert in Duisburg ein Musical über den schottischen Nationalhelden Weltpremiere. Die Titelrolle übernimmt der Wuppertaler Patrick Stanke. Während der Vorbereitungen in Schottland sprach Stephanie Tatenhorst mit dem 39-Jährigen.

Auf der Brücke von Stirling bekommt Patrick Stanke Eindrücke davon, wie der Kampf von William Wallace und seinen Mannen gegen die Engländer abgelaufen ist.

Foto: Tatenhorst

Ist es üblich, sich an den Originalschauplätzen auf eine Rolle vorzubereiten?

Stanke: Nein, keinesfalls. Ich habe schon viele historische Figuren gespielt, und das weckte natürlich stets das Interesse an ihrer Geschichte. Aber ich hatte nie Gelegenheit, mich so mit einer Rolle und den Örtlichkeiten zu befassen. Mich in dieser Form vorbereiten zu können, ist etwas Besonderes. Und eigentlich weiß ich im Moment noch nicht, wohin mit meinen vielen Eindrücken.

Hilft es denn trotzdem, sich in die Rolle hineinzufinden?

Stanke: Auf jeden Fall. Die Brücke von Stirling, wo eine große Schlacht stattfand, wird auch in unserem Stück eine entscheidende Rolle spielen. Ich muss mir jetzt nicht mehr vorstellen, wie es wohl gewesen ist, auf dieser Brücke zu stehen. Ich bin hier, ich sehe das Gelände, ich weiß, wonach es hier riecht, was zu hören ist. Daran kann ich mich dann auf der Bühne erinnern, und das kann uns allen nur helfen.

Was reizt Sie an William Wallace, der sowohl in seiner Mission scheitert als auch am Ende hingerichtet wird? Ist es nicht unmöglich, das Publikum mit einem guten Gefühl nach Hause zu schicken?

Stanke: Wir wollen seine Geschichte so authentisch wie möglich erzählen. Die Musik ist klasse, das Buch stimmt, das Bühnenbild ist unfassbar. Ich bin überzeugt davon, dass viele Besucher danach eine Reise nach Schottland machen werden. William Wallace kämpft für das Recht auf Selbstbestimmung. Auch ich mag keine Ungerechtigkeit, da entdecke ich mich selbst in Wallace. Und ja, er ist zu seiner Zeit zum Scheitern verurteilt, aber wir haben auf der Bühne einen entscheidenden letzten Satz. Den verrate ich aber noch nicht. (lacht)