Fußball-Oberliga Niederrhein WSV: Party auf dem Rathaus-Balkon
Wuppertal · Die Stadt wird den unmittelbar bevorstehenden Aufstieg des WSV in die Fußball-Regionalliga feiern. Freitag (20 Uhr) will das Team zunächst den 1. FC Bocholt schlagen.
Allzu oft ist der Balkon des Wuppertaler Rathauses in der jüngsten Vergangenheit nicht von heimischen Sportmannschaften in Beschlag genommen worden. "Es wird mal wieder Zeit", schmunzelt Oberbürgermeister Andreas Mucke. Und so kündigt er an, dass er den WSV im Falle des Regionalliga-Aufstiegs empfangen wird. Inklusive der Fans, die dem Team vom Johannes-Rau-Platz aus zujubeln können. Ein Termin steht noch nicht fest.
Denn zunächst einmal muss der WSV den Triumph auch unter Dach und Fach bringen, wenngleich inzwischen niemand mehr daran zweifelt. Vielleicht ist es schon am Sonntag soweit — falls der WSV das Heimspiel am Freitag gegen den 1. FC Bocholt gewinnt und Verfolger KFC Uerdingen dann zwei Tage später gegen TuRU Düsseldorf maximal ein Unentschieden holt. Sonst könnte eine Woche später am 8. Mai in der großen Duisburger Arena nach der Partie bei der U23 des MSV gefeiert werden.
Oberbürgermeister Mucke hatte am vergangenen Freitag mit dem Wirtschaftsbeirat des WSV konferiert, dem er selber ebenso wie Uni-Rektor Professor Lambert T. Koch, Ex-BHC-Manager Stefan Adam, Unternehmer Thomas Riedel, Mediendesigner Professor Johannes Busmann, Professor Molitor (Experte für öffentliche Fördermittel), Kreishandwerksmeister Arnd Krüger und Unternehmer Horst Rogusch angehört.
Dabei ging es um ein Sportbildungskonzept im Rahmen des Horst-Buhtz-Stiftung. "Ein spannendes Thema, weil es ganzheitlich und nachhaltig angelegt ist. Es greift soziale und integrative Belange auf", lobt das Stadtoberhaupt. Der Aufstieg des WSV sei gut für Wuppertal: "Fußball ist und bleibt ein starkes Stadtmarketing-Instrument." Die Stadt selber könne zwar natürlich kein Geld geben, aber eben Kontakte herstellen. Mucke: "Das machen wir ja auch für den BHC, den wir beispielsweise beim Hallenprojekt unterstützen."
Wie der Kader des WSV in der kommenden Saison aussieht, ist derweil noch offen. Vorstandssprecher Alexander Eichner geht davon aus, dass der angestrebte Etat von rund 1,2 Millionen Euro für den Gesamtverein erreicht werden kann — und dass Sportdirektor Manuel Bölstler bleibt. Der 32-Jährige wird unterdessen im Internet angefeindet, weil er sich auch andere Angebote anhört. Der Vorstand sah sich daraufhin genötigt, Bölstler in Schutz zu nehmen. Er und Trainer Vollmerhausen hätten in der laufenden Saison auf vieles verzichtet.
Nach Rundschau-Informationen geht es Bölstler aber primär weniger um das eigene Gehalt als vielmehr darum, eine Mannschaft zusammenstellen zu können, die in der Regionalliga mithalten kann — wofür es den entsprechenden Etat braucht. Damit der Rathaus-Balkon nicht danach nicht wieder langfristig verwaist bleibt ...