Kreiskott, Don King und die Uni-Halle

Wuppertal / Velbert · Der Wuppertaler Schwergewichtsboxer Werner Kreiskott hat am Wochenende in Velbert durch einen K.o.-Sieg in der vierten Runde über den Ungarn Zoltan Csala den Interconti-Weltmeistertitel des Verbandes WBU gewonnen.

Werner Kreiskott mit Ex-WSV-Vorsitzendem Friedhelm Runge (2.v.re.) im Ring nach dem hart erkämpften K.o.-Sieg gegen Zoltan Csala.

Foto: Stefan Rittershaus

Unmittelbar danach flog der Profi mit seiner Frau zur Erholung nach Teneriffa. Dort erreichte ihn Rundschau-Mitabeiter Joachim Macheroux per Telefon.

Rundschau Hallo Herr Kreiskott, als Sie vor ihrem K.o.-Erfolg in der zweiten Runde zu Boden gingen, hat Ihre Frau nach eigenen Angaben Todesängste durchlebt. Waren Sie in der Szene zu leichtfertig?

Kreiskott: An den Niederschlag kann ich mich nicht erinnern. Ich war mir meiner Sache nach der ersten dominanten Runde offensichtlich zu sicher und habe nicht mit so einer krachenden Rechten des Ungarn gerechnet.

Rundschau: Sie sind Weltmeister geworden, weil der Australier Mark de Mori den WBU-Titel niedergelegt hat. Gegen ihn wollten Sie ursprünglich boxen. Er wird ja von Don King promotet ...

Kreiskott: Natürlich möchte ich immer noch gerne gegen de Mori boxen. Auch Don King mit seinem Gefolge würden wir gerne in der Wuppertaler Uni-Halle begrüßen.

Rundschau: Welchen Stellenwert hat der Titel des kleinen Verbandes WBU?

Kreiskott: Der Titel hört sich gut an, aber wichtiger ist, dass ich internationale Punkte gesammelt habe und jetzt unter den 100 besten Schwergewichtlern in der Welt geführt werde.

Rundschau: Ihre sportlichen Ambitionen sind eng mit Ihrem Sponsor Friedhelm Runge verbunden. Der ist nach dem Kampf spontan in den Ring gestiegen!

Kreiskott: Friedhelm Runge betont immer, dass Boxen nicht sein Sport ist. Ihm gefällt meine kämpferische Leistung. Dass ich in der zweiten Runde nach dem Niederschlag das Kampfgeschehen noch gedreht habe, hat ihn sehr beeindruckt.

Rundschau: Wann verhandeln Sie mit Don King?

Kreiskott: Bei der WBU werden die Kämpfe nicht wie bei anderen Verbänden meistbietend ausgeschrieben. EBU-Funktionär Mustafa Erenay sieht deshalb gute Chancen, dass ich gegen de Mori kämpfen werde. Allerdings werde ich in diesem Jahr nicht mehr in den Ring steigen.