Fußball-Regionalliga WSV will nicht mehr wie ein „Hühnerhaufen“ wirken

Wuppertal · Im Auswärtsspiel am Samstag (10. August 2024) ab 14 Uhr beim Aufsteiger SV Eintracht Hohkeppel will der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV die Trendwende einleiten. Kapitän Niklas Dams und Trainer René Klingbeil zeigen sich realistisch-optimistisch.

 Der WSV (li. Vincent Gembalies) will wieder die Kontrolle über das Spiel erlangen.

Der WSV (li. Vincent Gembalies) will wieder die Kontrolle über das Spiel erlangen.

Foto: Dirk Freund

„Die Fehler wurden klar angesprochen. Draufhauen muss man da nicht mehr, sondern den Jungs Mut zusprechen“, blickt Dams auf das 0:5 gegen RW Oberhausen zurück. Man habe sich die ersten 20 Minuten noch einmal angeschaut. Bis zum zweiten Gegentreffer in der 19. Minute habe man eigentlich umgesetzt, „was wir wollten, es war ein ganz normales Regionalliga-Spiel mit Tormöglichkeiten auf beiden Seiten. Da fehlten Kleinigkeiten, damit wir vielleicht auch ein Tor erzielen. Dann haben unnötige individuelle Fehler uns komplett aus der Bahn geworfen.“

Was Dams keinesfalls als Entschuldigung werten will. „Wir haben uns danach nicht mehr an den Plan gehalten. Vielleicht aus gutem Willen, weil jeder was machen wollte. Dann sieht es aus wie ein Hühnerhaufen. Wir haben das angesprochen, das wird uns nicht mehr passieren. Das Selbstvertrauen war weg, es muss mit einem Erfolgserlebnis wiederkommen“, fordert der 34-Jährige. Er war nach seiner längeren Verletzungspause nach 45 Minuten ausgewechselt worden: „Das war eher eine Vorsichtsmaßnahme.“ Zumal es da bereits 0:3 stand und durch die gelb-rote Karte gegen Kevin Hagemann der WSV in Unterzahl war.

Notwendig sei nun, wieder die „Basics“ abzurufen: „Laufbereitschaft, Zweikämpfe annehmen und gewinnen. Das Spielerische kommt danach automatisch, steht aber erst einmal nicht im Vordergrund.“ Der Trainer schenke dem Team viel Vertrauen, sei aber natürlich „sehr, sehr kritisch in der Nachbetrachtung“ gewesen. Dams: „Wir müssen das abschütteln und befreit aufspielen.“

In der Vorbereitung seien die jungen Spieler sehr wissbegierig gewesen und hätten die Verbesserungsvorschläge aufgenommen. „Aber Vorbereitung und Liga sind ein Unterschied, das haben einige zu spüren bekommen.“ Dennoch bleibe er optimistisch. Die Bereitschaft sei da, der Kader habe Potenzial.

Trainer René Klingbeil hatte den trainingsfreien Montag gestrichen. Nicht als Strafe, sondern um inhaltlich zu arbeiten und voranzukommen. Und um das Spiel schnell abzuhaken. „Wir haben richtig ordentlich einen auf die Fresse bekommen. Ich will das gar nicht schönreden. Aber wir schauen nach vorne: Wir sind in der Anfangsphase der Saison. Wir haben gute Spieler und Charaktere in der Mannschaft. Niklas Dams, Marco Terrazzino und Oguzhan Kefkir haben solche Situationen schon zuhauf erlebt“, weiß Klingbeil. Und im Gegensatz zu den Olympischen Spielen könne man es schon in Kürze besser machen.

Dass er die Aufstellung verändert, will der WSV-Coach nicht ausschließen: „Das kann passieren. Ich habe ja immer gesagt, dass jeder Spieler in der Saison seine Einsatzzeiten bekommt. Ich bin von den Jungs überzeugt.“ Kevin Hagemann erhalte eine Strafe: „Damit ist die Sache erledigt.“

Und so bereitet sich der WSV intensiv auf das Spiel in Düren vor, wo der Aufsteiger antritt. „Eintracht Hohkeppel hört sich vielleicht nicht so klangvoll an“, findet Klingbeil. Wer aber auf den Kader schaue, finde etwa mit Enzo Wirtz, Kevin Rodrigues Pires, Michael Gardawski, Richard Sukuta-Pasu und Mike Owusu Akteure mit jeder Menge Qualität und Erfahrung auch aus dem Profibereich.

„Wir wissen schon, was auf uns zukommt. Es ist ein kleines, kompaktes Stadion. Wir müssen alles reinlegen, um die Mannschaft zu schlagen“, weiß der 43-Jährige. Und um eine Stimmungswende zu schaffen.