Deutlich war das laut Sportvorstand Thomas Richter einstimmige Bekenntnis zum Sportlichen Leiter Gaetano Manno, zu Trainer Sebastian Tyrala und zum Kader. Vor allem im Falle des Klassenerhalts kann sich der Vorstand vorstellen, mit den Beteiligten weiterzuarbeiten – eine gegenseitige Zustimmung vorausgesetzt. Wobei jetzt schon klar ist, dass sich das Gesicht der Mannschaft so oder so verändern wird.
Sollte der bisherige 900.000-Euro-Etat mangels Sponsoren um weitere 100.000 oder gar 150.000 Euro reduziert werden müssen, wird der WSV hauptsächlich auf junge Akteure setzen (wie aktuell etwa auf Levin Müller, Dildar „Kadi“ Atmaca, Joep und Niek Munsters sowie Subaru Nishimura. Shinnosuke Nishi, Kilian Bielitza und Muhammed Bejdic) und zudem versuchen, wie in dieser Saison Talente wie Benedikt Wimmer und Yousef Qashi (beide FC Bayern München U23) auszuleihen. (Bilder)
WSV-Remis gegen Rödinghausen
Der Verwaltungsrat hat am Montagabend sowohl über die sogenannte „Stinkefinger-Affäre“ als auch den vom Vorstand vorgeschlagenen Etat „intensiv beraten und Entscheidungen getroffen“, so der Gremiumsvorsitzende Dr. Jürgen Hoß auf Anfrage der Rundschau, ohne Details zu nennen. Der Etat ist wie immer ein vorläufiger Wert unter der von Richter genannten Prämisse, nur das Geld auszugeben, was auch vorhanden ist.
Ein Empfang am Montag im Rathaus bei Oberbürgermeister Prof. Uwe Schneidewind und Stadtdirektor Matthias Nocke (der sich im September für die CDU um das OB-Amt bewirbt), verlief harmonisch, aber ohne konkrete Zusagen. Was auch zu erwarten war, schließlich darf eine Kommune einen Proficlub nicht mit Steuergeldern finanziell unterstützen. Schneidewind und Nocke betonten die Bedeutung des WSV für die Stadt.
Unterdessen wird der Blick auf die Tabelle immer mehr zur Kaffeesatzleserei. Klar ist, das Türkspor Dortmund nach dem Rückzug als erster Absteiger feststeht. Weitere Kandidaten für das Oberliga-Ticket sind zunächst einmal der WSV (20 Punkte, 24 Spiele), der KFC Uerdingen (21 Punkte / 24), der SC Wiedenbrück (21 Punkte / 25), Schalkes U23 (22 Punkte / 25), Eintracht Hohkeppel (22 Punkte / 25) und Düsseldorfs U23 (23 Punkte / 24).
Dbei gibt es mehrere offene Fragen: So kämpft der WSV weiter juristisch um die drei Punkte aus dem Heimspiel gegen den KFC Uerdingen (1:2), das nach einem Wechselfehler zwar gegen die Krefelder, aber erstaunlicherweise nicht für die Rot-Blauen gewertet worden war. Außerdem werden dem 1. FC Düren nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens neun der 35 Punkte abgezogen, bleiben damit 26 – womit die Mannschaft, die nur noch eingeschränkt trainiert (aber dennoch gute Ergebnisse einfährt), ebenfalls wieder in Abstiegsgefahr gerät.
Ob die Dürener, die laut FuPa rund fünf Millionen Euro Schulden belasten, die Saison zu Ende spielen oder sich im Sommer in die Mittelrheinliga zurückziehen, ist laut Rheinischer Post noch nicht abschließend geklärt. Auch die Zukunft des finanziell erheblich angeschlagenen KFC Uerdingen, der möglicherweise ebenfalls einen Insolvenzantrag stellt (dann inklusive Abzug von neun Punkten), ist ungewiss. Was alles kein gutes Licht auf den Westdeutschen Fußballverband wirft, der für die Zulassungen zuständig ist.
Beim WSV, so Thomas Richter, sei der Spielbetrieb sowohl in der Saison 2024/25 als auch für 2025/26 gesichert, unabhängig von der Liga. Man wolle aber alles dafür tun, dass man sich sportlich für die neue Regionalliga-Spielzeit qualifiziere. Am kommenden Samstag (29. März) gastieren die Rot-Blauen im achtletzten Match beim 1. FC Bocholt – in der Hoffnung, im dann neunten Versuch den ersten Pflichtspielsieg des Jahres zu landen.