Fußball-Regionalliga WSV-Vorstand will „Duell“ neben dem Platz beenden

Wuppertal · Eigentlich will sich der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV auf den Abstiegskampf konzentrieren. Doch clubintern scheint es erheblich zu knirschen. Der Vorstand wird sich nun am Freitagmittag (21. März 2025) auf einer Pressekonferenz „zur aktuellen Situation des Vereins“ äußern. In dem mutmaßlich ein Machtkampf im Gange ist.

Sportvorstand Thomas Richter und der Sportliche Leiter Gaetano Manno diskutierten nach dem 2:2 gegen Rödinghausen mit den Ultras.

Foto: Dirk Freund

Ab und an produziert der WSV noch überregional Schlagzeilen. So wie in dieser Woche. Auf der stark frequentierten Homepage warf der inzwischen 400.000 Mitglieder umfassende FC Bayern München im Rahmen seiner Serie „Loan Watch“ einen Blick auf seine ausgeliehenen Spieler. Auf Frans Krätzig (zurzeit 1. FC Heidenheim) etwa, auf Bryan Zaragoza (CA Osasuna) – und auf Benedikt Wimmer, dessen Treffer im WSV-Trikot gegen den SV Rödinghausen entsprechend gewürdigt wurde.

Ob der 20 Jahre alte Innenverteidiger auch in der kommenden Saison für die Rot-Blauen aufläuft, ist allerdings mehr als ungewiss. Zwar hat Wimmer, den der Sportliche Leiter Gaetano Manno Ende August 2024 ebenso wie Yousef Qashi aus der U23 des FCB losgeeist hatte, nach seinem unglücklichen Start mit einem Bänderriss inzwischen 15 Partien bestritten, ist Stammspieler und in der Defensive gesetzt. Damit bekommt er die von den Münchnern gewollte Spielpraxis. Verhandlungen haben aber noch nicht stattgefunden (die Rundschau berichtete). Zudem ist offen, welchen weiteren Karriereweg Wimmer bevorzugt.

Bayern-Leihgabe Benedikt Wimmer (3.v.li.) erzielte gegen Rödinghausen das 2:0.

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Zunächst einmal muss der WSV jedoch klären, wohin die eigene Reise gehen soll. Hinter vorgehaltener Hand wird von einem Konflikt auf der Führungsebene zwischen mehreren Beteiligten gesprochen, bei dem es um Zuständigkeiten und Ausrichtungen geht. Offizielle Bestätigungen gibt es dazu bisher nicht. Dem Vorstand gehören Thomas Richter (Sport), Dr. Jochen Leonhardt (Finanzen), Marvin Klotzkowsky (Marketing und Vertrieb) sowie neuerdings Ludger Kineke an.

Sicher scheint bislang nur, dass der wahrscheinliche Disput keine finanziellen Gründe hat. Der von den Gremien festgelegte Saisonetat ist nach Rundschau-Informationen nicht überschritten, durch die Trennung von Niklas Dams und Oguzhan Kefkir im Winter und die gleichzeitige kostenlose Leihe von Aday Ercan (Gehalt zahlt der Drittligist VfL Osnabrück) sogar eher entlastet.

Am Montag tagt der Verwaltungsrat, der sich wohl auch mit dem Verhalten eines Mitglieds beschäftigen wird, der Manno den Mittelfinger gezeigt haben soll. Gleichzeitig muss das Gremium den Etat für die Saison 2025/26 freigeben. Erst dann können die Vertragsgespräche beginnen. Und dann sich der WSV vielleicht wieder auf den Abstiegskampf konzentrieren.

Bilder: WSV-Remis nach 2:0-Führung gegen Rödinghausen
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WSV-Remis gegen Rödinghausen

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Der dürfte in dieser Saison kurioser denn je werden. Türkgücü Dortmund hat bereits zurückgezogen. Beim KFC Uerdingen und beim 1. FC Düren ist die Lage nach Angaben des FuPa-Portals angespannt. Außerdem kämpft der WSV weiter juristisch darum, die Punkte aus dem Heimspiel gegen Uerdingen am Grünen Tisch zu bekommen. Auch hier: Ende offen.