Bergischer Bundesliga-Gipfel in Gummersbach BHC ist Außenseiter im Derby

Wuppertal · Das Bergische Handballderby zwischen dem VfL Gummersbach und dem BHC hat scheinbar eigene Gesetze: Die letzten vier Duelle gewannen beide Team jeweils hübsch abwechselnd. Eigentlich wäre damit bei der nächsten Auflage am Samstag (5.

Das Knie hält: Kristian Nippes (MItte) im harten Zweikampf mit Stuttgarts Tobias Schimmelbauer.

Foto: Dirk Freund

Dezember 2015) um 19 Uhr in der Schwalbe-Arena der BHC wieder dran. Klarer Favorit ist diesmal aber der VfL.

"Gummersbach hat einen guten Lauf und die vergangenen drei Partien zu Hause souverän gewonnen", bestätigt BHC-Coach Sebastian Hinze die Rollenverteilung. Gummersbach schnuppert als Tabellenzehnter immerhin an den Europapokalplätzen und hat alle Mann an Bord, während beim BHC mit Szilágyi und Linkshänder Maximilian Hermann zwei Schlüsselspieler langfristig auf Eis liegen. Kaum auszudenken was wäre, wenn der vorher wochenlang ausgefallene Kristian Nippes sich nicht rechtzeitig vor dem Hermann-Ausfall auf der Position im Halbrechten Rückraum zurückgemeldet hätte.

Beim Unentschieden gegen Stuttgart war der 27-Jährige einer der Besten und hätte den BHC in der entscheidenden Phase mit seinen Toren zum Sieg geworfen. Der sichere 21:18-Vorsprung kurz vor Schluss ging aber noch verloren. Für Nippes blieb als Trost, dass sein lädiertes Knie hält. "Die konservative Behandlung hat den Erfolg gebracht, den wir uns erhofft haben, durch die Pause ist alle wieder in Ordnung. Das Bein ist voll belastbar und es gibt auch keine Schonhaltung", so Nippes, der auch in Gummersbach alles Alleinunterhalter im rechten Rückraum besonders gefordert sein wird.

Und das Erfolgsrezept für die Derby-Überraschung trotz Personalnot und Punkteknappheit: "Die Basis muss stimmen. Wir brauchen einen guten Rückzug, müssen dann hinten sicher stehen und eine gute Torwartleistung haben. Das hat ja zuletzt eigentlich ganz gut geklappt", sagt Coach Hinze. Mit Blick auf 17 Paraden von Keeper Björgvin Gustavsson gegen Stuttgart und nur 21 Gegentore kann man das unterschreiben. Im Angriff soll es mit Tempospiel und weniger technischen Fehlern besser laufen. Und mit Mittelmann Inal Aflitulin. Der russische Neuzugang deutete am Sonntag seine Klasse an, muss aber in der zentralen Rolle natürlich noch ins Team finden. Hinze sieht dabei schnelle Fortschritte: "Da tut jede Trainingseinheit gut. Wir haben diese Woche viel spielerisch gelöst und im sechs gegen sechs gearbeitet. Er fühlt sich schon sicherer in unserem System." Samstag kann er das beweisen — wohl unter den Augen von mehr als 100 mitreisenden BHC-Fans, die sich im Vorverkauf bedient haben. Für die Partie sind rund 3.700 Tickets weg, es gibt noch Stehplatzkarten.