Möglicher gewerbsmäßiger Betrug Razzia gegen Betreiber von Corona-Testzentren
Wuppertal · Die Wuppertaler Kriminalpolizei hat am Donnerstagmorgen (24. Februar 2022) mehrere Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Hintergrund sind Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts des gewerbsmäßigen Betruges beim Betrieb von Corona-Testzentren.
Im Einsatz sind seit 9 Uhr rund 90 Beamtinnen und Beamte aus Wuppertal sowie Kräfte auswärtiger Dienststellen.
Die Staatsanwaltschaft Wuppertal ermittelt seit September 2021 gegen neun Beschuldigte im Alter von 22 bis 57 Jahren wegen des Anfangsverdachts des gewerbsmäßigen Betruges. Sie sollen, so der Vorwurf, als Verantwortliche von drei Unternehmen mit Sitzen in Wuppertal und Remscheid insgesamt 14 Testzentren in Remscheid, Essen, Oberhausen, Velbert und Herne betrieben und gegenüber Kassenärztlichen Vereinigungen tatsächlich nicht durchgeführte Tests abgerechnet haben.
„Die Ermittlungen begannen, als mehrere Bürger meldeten, ohne zuvor erfolgte Corona-Schnelltests Mitteilungen über Testergebnisse erhalten zu haben. Zur weiteren Sachaufklärung wurden daher gerichtliche Durchsuchungsbeschlüsse gegen die Wohnsitze der Beschuldigten in Wuppertal, Remscheid, Mühlheim an der Ruhr, Langen und Essen, die Geschäftssitze der beteiligten Unternehmen sowie die von diesen betriebenen Testzentren erwirkt“, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag (24. Februar 2022) mit.
Das Wuppertaler Amtsgericht erließ auch Durchsuchungsbeschlüsse gegen zwei weitere Unternehmen mit Sitzen in Köln und Königsbrunn, die als Dienstleister von den Beschuldigten genutzt worden sein sollen. „Gegen die Verantwortlichen dieser beiden Unternehmen besteht kein Tatverdacht“, heißt es.
Für den Fall einer späteren Verurteilung sieht das Gesetz Freiheitsstrafen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren pro Tat vor. Die umfangreichen Ermittlungen dauern an.