Wuppertaler Gedenkbuch Niemand von ihnen soll vergessen sein

Wuppertal · Mit einem neuen digitalen Gedenkbuch erinnert die Begegnungsstätte Alte Synagoge an ermordete Jüdinnen und Juden in der Stadt. Auf www.wuppertaler-gedenkbuch.de ist es zu finden.

Sie alle haben das Wuppertaler Gedenkbuch gemeinsam erarbeitet (v.li.): Dr. Ulrike Schrader, Christine Hartung (Projektleiterin), Gudrun Hetfeld, Birgit Dollbaum, Dr. Marianne Kieper-Wellmer, Dr. Matthias Wellmer, Christoph Schönbach (Mediengestaltung), Dorothee Philipps und Ingrid Rodenbücher.

Foto: Simone Bahrmann

Das neue Werk dokumentiert die Lebensdaten und Lebenswege von knapp 1.500 Wuppertalerinnen und Wuppertalern, die zwischen 1933 und 1945 ermordet wurden oder an den Folgen der Haft starben, weil sie als Juden verfolgt wurden. 335 Biografien sind bereits geschrieben.

„Es war Kern der nationalsozialistischen Ideologie und Politik, alle Juden und Jüdinnen, jeden und jede einzelne, zu töten, ihr Recht auf Leben zu leugnen und die Erinnerung an sie restlos zu tilgen. Nichts sollte von ihnen bleiben“, so die Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge, Ulrike Schrader.

In dem Versuch, die Lebensgeschichten der Ermordeten zu rekonstruieren, möchte die Begegnungsstätte diesen Jüdinnen und Juden ein Denkmal schaffen. „Dabei fragen wir nach den familiären Beziehungen, nach den Adressen, nach Ausbildung und Beruf, und wir versuchen, uns vorzustellen, was diese Menschen geglaubt, gewünscht, gedacht und gehofft haben“, sagt Ulrike Schrader.