Cannabis-Verein „Wubatz“ Grünes Licht für Wuppertals erste legale Gras-Plantage

Wuppertal · Auch beim Wuppertaler Cannabis-Verein „Wubatz“ grünen in der Vorweihnachtszeit die Blätter. Zwar keine an einem klassischen Tannenbaum, sondern legal an Hanfpflanzen. Jetzt erhielt der Klub die offizielle Anbaulizenz und ist damit der erste im Regierungsbezirk Düsseldorf, der loslegen darf. Anfang Dezember beginnt der Anbau.

Noch ist das Anbauzelt im Hintergrund leer, doch bald geht es los mit der Aufzucht der Cannabis-Pflanzen. Ein Teil der Gründungsmitglieder des Vereins „Wubatz“: Tino (v.l.), David, Sebastian und Marcel.

Foto: mivi

Eine Investition von rund 100.000 Euro, viele bürokratische Hürden und jede Menge schweißtreibende Renovierungsarbeiten in der Anbauhalle – und das über zwei Jahre – haben die Gründungsmitglieder des Cannabis Social Club (CSC) „Wubatz“ investiert, ohne zu wissen, ob sie jemals wirklich eine offizielle Anbaulizenz von der Bezirksregierung Düsseldorf erhalten.

„Wir möchten uns herzlich bei allen Mitgliedern und Unterstützern für den unermüdlichen Support bedanken. Ohne die wäre dieser Meilenstein nicht möglich gewesen“, sagt Vorstandsmitglied Sebastian und fügt hinzu: „Wir sind überwältigt von der Anzahl der Mitglieder, die bereits zuvor die Aufnahmegebühr überwiesen haben, und uns damit einen gewaltigen Vertrauensvorschuss zugesprochen haben.“

Am vergangenen Montag empfing das „Wubatz“-Team Vertreterinnen und Vertreter der Bezirksregierung in ihrer Anbauhalle im Wuppertaler Osten (der Ort bleibt ungenannt), um die umgesetzten Maßnahmen, die für die Lizenz nötig waren, prüfen zu lassen. Ergebnis: Alle Auflagen sind erfüllt, direkt im Anschluss gab es die persönliche Übergabe der schriftlichen ‚Erlaubnis für den gemeinschaftlichen Eigenanbau und die Weitergabe von Cannabis in einer Anbauvereinigung zum Eigenkonsum gemäß des Konsumcannabisgesetzes‘ (KCanG).

Insbesondere die Sicherheitsmaßnahmen wurden von der Bezirksregierung unter die Lupe genommen. „Unsere Anbauhalle ist wie eine Bank gesichert. Das Objekt ist komplett videoüberwacht, wir haben Bewegungs- und Akustikmelder, Stahltüren und eine Live-Schalte zur Polizei. Im Fall eines Einbruchs geht der Alarm direkt dorthin“, erklärt Sebastian. Die Rundschau verschaffte sich vor Ort einen Überblick über das verbaute Sicherheitssystem, erläutert es an dieser Stelle allerdings bewusst nicht.

Bis die ersten Marihuanablüten sprießen, wird es noch etwas dauern. „Die Elektrikarbeiten werden erst Ende des Monats abgeschlossen sein, die Termine für die Abnahme sind aber schon angesetzt. Cannabis-Stecklinge bestellen wir jetzt und im Dezember beginnen wir mit dem Anbau. Die erste Ernte erwarten wir dann im Frühjahr“, sagt der erste Vorstandsvorsitzende David.

Eine geeignete Abgabestelle, an der sich die Mitglieder das Cannabis abholen können, hat der Verein bisher noch nicht gefunden. „Eine Abgabe in Anbauhalle möchte wir nicht. Wer eine freie Immobilie hat, kann uns gerne kontaktieren. Wegen einer Abstandsregelung müssen geeignete Räume einen Mindestabstand von 200 Metern etwa zu Schulen, Spielplätzen und Kindergärten haben“, sagt Sebastian – und hofft auf ernst gemeinte Angebote.