Scharfe Kritik BUGA-Forderverein wirft CDU „Desinformation“ vor

Wuppertal · Der Förderverein der Bundesgartenschau (BUGA) 2031 in Wuppertal fordert ein „klares Bekenntnis und Ende der Desinformation“. Die Stellungnahme im Wortlaut.

Holger Bramsiepe ist Vorsitzender des BUGA-Fördervereins.

Foto: Sueleyman Kayaalp

„Die jüngsten Aussagen der Wuppertaler CDU zur Bundesgartenschau 2031 sorgen für großes Stirnrunzeln. Nach außen hin heißt es nun plötzlich, man ,stelle nur Fragen‘ und habe noch keine finale Haltung eingenommen. Die Wahrheit ist jedoch: Anstatt konstruktiv mitzuwirken, zündelt die CDU bewusst und untergräbt das Vertrauen in ein gemeinsames Zukunftsprojekt. Der Förderverein der BUGA 2031 sowie die Stadtgesellschaft dürfen sich das nicht gefallen lassen – und fordern ein klares Bekenntnis, anstatt Scheinmanöver und Verwirrspiele.

Trotz mehrfacher Einladungen des BUGA-Fördervereins hat sich die CDU-Führung in den vergangenen Monaten einer offenen Diskussion verweigert. Stattdessen werden nun von der Partei- und Fraktionsspitze gezielt Zweifel gestreut, eine eigene Online-Umfrage gestartet und die Legitimität des Bürgerentscheids von 2022 in Frage gestellt. Der Förderverein der BUGA versteht dieses Verhalten als ein gezieltes Störmanöver, das keinerlei Interesse an einem ernsthaften Dialog signalisiert.

Die CDU behauptet, sie ,stelle nur Fragen‘ und wolle ein ,neues Meinungsbild‘ schaffen. Doch wie soll ein ehrliches Gespräch stattfinden, wenn parallel eine Scheinumfrage läuft, deren Ergebnis vermutlich bereits als Legitimation für eine Negativ-Entscheidung inszeniert werden soll? Die gezielte Irreführung der Öffentlichkeit ist inakzeptabel und widerspricht allen demokratischen Prinzipien, die das Bürgerengagement in Wuppertal repräsentiert.

Wir fordern die CDU-Fraktions- und Parteiführung daher auf, die irreführende Umfrage unverzüglich einzustellen und den Bürgerentscheid von 2022 zu respektieren. Die Bürgerinnen und Bürger von Wuppertal haben sich damals klar für die BUGA ausgesprochen – und verdienen es, dass ihre Entscheidung respektiert wird. Es geht hier nicht um das ,Ob‘ einer BUGA, sondern um das ,Wie‘ – und das sollten wir in einem offenen und kooperativen Dialog lösen.

Die Forderungen nach einer Absage des Projekts durch die CDU treffen nicht nur die BUGA, sondern sind ein Angriff auf alle Großprojekte, die Wuppertal für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung dringend braucht. Wenn die BUGA infrage gestellt wird, was bedeutet das für Pina-Bausch-Zentrum und andere kulturelle sowie stadtentwicklungsrelevante Projekte? Die CDU ist es der Stadtgesellschaft schuldig, konkrete, realistische Alternativkonzepte vorzulegen, statt einfach nur Verwirrung zu stiften.

Die Bundesgartenschau 2031 ist nicht nur ein prestigeträchtiges Ereignis; sie ist eine einmalige Chance für Wuppertal, sich langfristig als lebenswerte und zukunftsfähige Stadt zu etablieren. Die Investitionen und die positive Aufmerksamkeit für die Stadt, die aus der BUGA resultieren, würden die Basis für viele weitere Projekte legen. Doch anstatt diese Chance zu nutzen, wird von den Gegnern ein Spaltkeil in die Stadtgesellschaft getrieben – mit dem Ergebnis, dass diese Gelegenheit für das Gemeinwohl zerstört werden könnte.

Wir appellieren: Stellen Sie die destruktive Politik des Zündelns ein und kehren Sie zurück zu einer lösungsorientierten, kooperativen Haltung. Die Bürgerinnen und Bürger von Wuppertal haben es verdient, dass auch die CDU ihre Verantwortung für die Zukunft der Stadt ernst nimmt und ihren Beitrag zur gemeinsamen Gestaltung leistet. Die Zukunft Wuppertals darf nicht von Machtspielen und innerparteilichen Spaltungen gefährdet werden. Wir lassen uns die Zukunft und die BUGA nicht stehlen.

Wir sind bereit für einen konstruktiven Dialog, aber nur auf der Grundlage von Respekt gegenüber den demokratischen Entscheidungen und der Wertschätzung für die Zukunft unserer Stadt. Wuppertal braucht nicht weniger, sondern mehr Projekte wie die BUGA – und eine Stadtgesellschaft, die an einem Strang zieht, um gemeinsam eine positive und zukunftsfähige Umgebung zu schaffen.“