Im Alter von 84 Jahren gestorben Trauer um Siegfried Becker

Wuppertal · Seine Phantasie für Wuppertal-Themen war unerschöpflich. Denkmäler, Plätze, Kirchen, Treppen, der Ölberg, Brücken, olle Hüser, Wuppertaler Originale und natürlich mehrfach die Schwebebahn – Siegfried „Issi“ Becker fiel zu allen Themen etwas Originelles ein.

 Ein letzter gezeichneter Gruß von Klaus Burandt an Siegfried Becker.

Ein letzter gezeichneter Gruß von Klaus Burandt an Siegfried Becker.

Foto: Klaus Burandt

Jahrelang gehörten die Bücher von ihm und Klaus Burandt zum festen Bestandteil der lokalen Szene. Becker schrieb die Texte, Burandt sorgte mit seinem unverwechselbaren Stil für die Illustrationen. Jetzt ist Siegfried Becker am 23. Oktober im Alter von 84 Jahren verstorben.

Die Trauerfeier fand am Freitag auf dem Friedhof an der Hochstraße statt. Klaus Burandt hat als letzten Gruß an seinen Partner eine besondere Karte gezeichnet. Burandt bestätigt: „Issi fiel immer etwas Neues ein. Einmal sollte ich sogar Dackel malen.“ Die beiden hatten sich vor 20 Jahren kennengelernt, 18 Bücher haben sie gemeinsam geschaffen: „Issi hatte die Ideen für die Themen, ich habe gemalt und er hat die Bücher vermarktet. Ich denke, wir haben mit unseren Büchern den Wuppertalern Freude bereitet.“

Die Veröffentlichungen mit dem gebürtigen Mecklenburger Klaus Burandt waren nicht Beckers einzige Werke: Zum 50-jährigen Jubiläum der Wuppertaler Bühnen hat er ein absolutes, längst vergriffenes Standardwerk verfasst. Es dokumentiert unter anderem die Zeit im später verherrlichten Provisorium an der Bergstraße. Mit Koryphäen wie Horst Tappert, Johanna von Koczian, Karl-Heinz Vosgerau, Dinah Hinz und Heinz Fangmann, dem auf dem Freudenberg sogar eine Straße gewidmet wurde. Allein das Namensregister ist ein purer Genuss für jeden Bühnen-Liebhaber ...

Becker hatte Bankkaufmann gelernt, wechselte dann in den Obst- und Gemüse-Direktverkauf (man nannte das „Schallern“) und hatte auch eine sportliche Ader: Er agierte als eisenharter Verteidiger in der Mannschaft des VfL Wuppertal in der Eschenbeek, die es 1967 bis in die damals höchste Amateurklasse (Verbandsliga) schaffte.