Das Wuppertaler VU-Team der Polizei Immer im Einsatz bei den schlimmen Unfällen

Wuppertal · Das Verkehrsunfall-Team ist eine speziell geschulte Einheit der Polizei Wuppertal. Sie ist seit Beginn des Jahres 2024 im Einsatz, besteht aus jeweils zwei Polizeibeamten und einem Regierungsbeschäftigten – und wird gerufen, wenn es zu schlimmen Unfällen gekommen ist.

Auch mit einer Drohne werden Unfallorte inspiziert.

Foto: Christoph Petersen

Sind Unfallopfer lebensgefährlich verletzt oder sogar gestorben, beginnt die Arbeit des Verkehrsunfallteams um John Schäfer. Der 50-Jährige Polizeihauptkommissar leitet es. Das Wuppertaler VU-Team ist eines von 17, die landesweit unterwegs sind. Zu den Aufgaben gehören die Aufnahme des objektiven Befundes durch Spurensuche und Spurmarkierung, die Vermessung der Unfallstelle durch 3D-Lasertechnik, Unfallfotografie auch und insbesondere bei Dunkelheit, das Fertigen von Luftaufnahmen mit der Drohne, das Auslesen der digitalen Fahrzeugspuren sowie die Überprüfung der technischen Zustände der Fahrzeuge.

„Der Anforderungskatalog ist klar definiert“, erklärt John Schäfer. Ist es zu einem Unfall gekommen, bei dem Personen schwer verletzt oder getötet wurden, wird das VU-Team hinzugezogen. Aber auch bei Vorfällen mit Flucht, wenn Personen verletzt wurden oder es eine komplexe Spurenlage gibt, bei denen die spezielle Aufnahmetechnik erforderlich.Sollte es einen Unfall in Zusammenhang mit einem KFZ-Rennen und fremden Personenschaden gekommen sein oder der Verkehrsunfall besonderes öffentliches Interesse wegen des hohen Ausmaßes und der damit verbunden Folgen für die Bevölkerung geben, wird ebenfalls ein VU-Team eingesetzt. (Bilder)

Bilder: Das Verkehrsunfall-Team der Wuppertaler Polizei
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Das VU-Team der Wuppertaler Polizei

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Foto: Christoph Petersen

Ein eigenes Fahrzeug voller Technik: Der Sprinter der Polizei hat alles dabei, um den Sachverhalt bis ins kleinste Detail nachzuvollziehen. Mit einem 3D-Laserscanner wird der Ort aufgenommen, dabei muss der Scan alle acht Meter gemacht werden. Am Computer können die Beamtinnen und Beamten mit dem Zusammensetzen der Fotos, den Drohnenaufnahmen und den Scans den Unfallort in Gänze darstellen und sich sogar an jeden Punkt zurückversetzen.

In NRW sind alle 17 Teams gleich ausgebildet. Seitdem das Wuppertaler an den Start gegangen ist, hat schon 40 Einsätze absolviert. In allen Fällen wurden Menschen getötet oder lebensgefährlich verletzt. Falko Lotz (Leiter des Verkehrsdienstes der Polizeibehörde Wuppertal):„Es ist wichtig, dass man keine Infos liegen lässt bei herausragenden Unfällen. Die Technik ist gewachsen und die Polizeiarbeit bei Unfällen auch.“

Beispielsweise ist es möglich, die digitalen Fahrzeugdaten auszulesen, um Antworten der sogenannten „stummen Zeugen“ zu bekommen. Diverse Steuergeräte geben Aufschluss zum Unfallhergang, etwa wie schnell das Fahrzeug war oder wie die Lenkeinschläge waren. Aber auch, ob die Fahrerin oder der Fahrer versucht hat auszuweichen oder zu bremsen, wird aufgezeichnet.

„Wichtig zu erwähnen ist auch, dass es eine belastende Aufgabe für die Kollegen ist. Die eingesetzten Kollegen können sich bei sehr schlimmen Unfällen an eine psychosoziale Unterstützung bei berufsbedingten Belastungen wenden, um diese zu verarbeiten“, erklärt Schäfer.

„Im schlimmsten Fall geht es um die Frage, wer für einen Unfall mit Todesfolge zur Rechenschaft gezogen wird. Eine gute und professionelle Unfallaufnahme verhilft letztlich Opfern und Angehörigen zu ihrem Recht“, so Lotz.