Kontroverse nach „Wolfsgruß“ Freie Wähler wollen Zusammenarbeit mit DITIB beenden

Wuppertal · Die Freien Wähler im Wuppertaler Stadtrat fordern Ende der Zusammenarbeit mit der DITIB-Gemeinde. Der Beschluss, an der Elberfelder Gathe eine neue Moschee zu bauen, müsse überdacht werden.

Vertreter der DITIB-Gemeinde und Wuppertaler Politikerinnen und Politiker bei einem Solidaritätstreffen nach dem Brandanschlag an der Moschee-Mauer im März 2023.

Foto: Christoph Petersen

„Nach den jüngsten Vorkommnissen bei einer Veranstaltung der DITIB-Gemeinde, bei der mehrere Kinder den rechtsextremen sogenannten ,Wolfsgruß‘ gezeigt haben, sehen sich die Freien Wähler in ihrer Einschätzung bestätigt, dass jedwede Zusammenarbeit der Stadt mit DITIB ein Weg in die falsche Richtung ist“, teilten die Freien Wähler am Mittwoch (20. November 2024) mit,

Henrik Dahlmann (Vorsitzender der Wählergemeinschaft für Wuppertal/Freie Wähler): „Auch wenn die Gemeinde sich nun davon distanziert, so muss man feststellen, dass beim Hochladen der Fotos anscheinend kein Problem darin gesehen wurde, dass Kinder den ,Wolfsgruß‘ zeigen. Es ist beileibe nicht der erste Vorfall dieser Art, sondern reiht sich ein in eine lange Kette von Ereignissen, die verdeutlichen, dass die DITIB trotz gegenteiliger Beteuerungen antisemitische und rechtsextreme Einstellungen mindestens duldet, wenn nicht sogar fördert. Eine Zusammenarbeit, egal in welcher Form, kann es mit solchen Kräften nicht geben.“

Man habe den Ratsbeschluss im Jahr 2023 „schon damals nicht mitgetragen, da zu diesem Zeitpunkt schon etliche ähnlich gelagerte Vorfälle bekannt waren“. Nun müsse er neu bewertet werden. Dahlmann: „Der Stadtrat sollte sich mit dem Thema dringend noch einmal befassen und jeder Stadtverordnete sollte sich fragen, ob man die städtebauliche Entwicklung der Gathe ernsthaft Leuten überlassen möchte, die laufend mit extremistischen Vorfällen auffallen. Spätestens jetzt muss jegliche Zusammenarbeit mit DITIB aufgekündigt werden!“

Zudem gelte es endlich die Frage nach einem Alternativstandort für das Alternative Zentrum (AZ) an der Gathe zu beantworten. „Die Freien Wähler müssen feststellen, dass auch die Stadt ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat, denn eine Lösung für das Autonome Zentrum wurde bisher nicht gefunden“, so Dahlmann, der Mitglied des Ausschusses für Sicherheit und Ordnung ist.

Und weiter: „Der Zielbeschluss schafft gesellschaftspolitische Spannungen, gefährdet das stadtentwicklungspolitische Ziel, den Bereich Gathe neu aufzustellen, und stärkt extremistische Kräfte. Es ist daher an der Zeit, einen Schlussstrich unter das Prestigeprojekt der DITIB zu ziehen!“