Grundsätzliche Bedenken Junge Liberale: Neubau der DITIB-Moschee stoppen

Wuppertal · Vanessa Brisch, Vorsitzende der Jungen Liberalen Wuppertal, fordert „den Stopp des geplanten DITIB-Moschee-Neubaus“ an der Gathe. Anlass ist das Zeigen des „Wolfsgrußes“, einem Symbol rechtsextremer türkischer Nationalisten, bei einer Veranstaltung mit Kindern.

Visualisierung der DITIB-Moscheepläne an der Gathe.

Foto: DITIB Wuppertal-Elberfeld

„Derartige extremistische Gesten“ stünden „in direktem Widerspruch zu den Werten einer offenen und pluralistischen Gesellschaft“, so Brisch. „Es geht hier nicht einfach um den Bau einer Moschee, sondern um die Botschaft, die mit dem Bau einer Moschee unter der Trägerschaft von DITIB in unserer Stadt vermittelt wird.“

Religionsfreiheit sei „ein hohes Gut, doch sie darf nicht als Deckmantel für politische Propaganda und extremistische Ideologien missbraucht werden. Die Nähe von DITIB zur türkischen Regierung und zur Diyanet, der staatlichen Religionsbehörde unter der Kontrolle von Präsident Erdogan, ist ein ernstzunehmendes Problem.“ Erdogan nutze „diese Institution gezielt zur Verbreitung seiner politischen und religiösen Ideologien. Das gefährdet die Unabhängigkeit religiöser Einrichtungen in Deutschland und das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft.“

Die Vorfälle sind nach Meinung von Brisch „ein klarer Beleg für die Radikalisierungstendenzen innerhalb der Ditib-Gemeinde“. Besonders alarmierend sei, „dass DITIB“ und ihre Moscheen in Deutschland wiederholt durch antisemitische Äußerungen aufgefallen sind. Ali Erbaş, Vorsitzender der Diyanet, bezeichnete Israel als ,rostigen Dolch im Herzen der islamischen Welt‘ und legitimierte damit indirekt Gewalt gegen Israel. Solche Aussagen stehen in absolutem Widerspruch zu unserem Grundgesetz und gefährden den Schutz jüdischen Lebens sowie den interkulturellen Dialog“.

Die DITIB-Gemeinde in Wuppertal habe sich „bisher nicht eindeutig von diesen Äußerungen distanziert“. Und: „Auch als Erdogan die Terrororganisation Hamas nach ihrem Angriff auf Israel als Freiheitskämpfer lobte, blieb eine klare Abgrenzung durch die Ditib in Wuppertal aus.“ Das sei inakzeptabel, so Brisch. „Wer sich nicht eindeutig von extremistischen Positionen distanziert, hat in unserer Stadt keine Grundlage für den Bau einer neuen Moschee.“

Ihr Fazit: „Ich fordere daher ein Umdenken im Umgang mit der Ditib. Wir müssen sicherstellen, dass religiöse Einrichtungen hier unabhängig von politischem Einfluss agieren und dem Grundgesetz verpflichtet sind. Unsere Stadt ist ein Ort der Vielfalt, der Toleranz und der Freiheit. Es ist unsere Verantwortung, jüdisches Leben zu schützen und sicherzustellen, dass Hass und Antisemitismus keinen Platz in unserer Gesellschaft haben.“

(red/jak)