Polizei ermittelt Feuer vor DITIB-Moschee an der Gathe
Wuppertal · An der Begrenzungsmauer, die den Hof der Wuppertaler DITIB-Moschee an der Gathe vom Bürgersteig abtrennt, hat es am Donnerstagmorgen (21. März 2024) gebrannt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Nach Angaben aus dem Polizeipräsidium entdeckten die alarmierten Einsatzkräfte auf dem Gehweg Asche, mutmaßlich entstanden durch angezündetes Papier. An der Mauer und am verschlossenen Tor fanden sich entsprechende Rußablagerungen.
Ein größerer Sachschaden sei zwar nicht entstanden, so der Wuppertaler Polizei-Pressesprecher Stefan Weiand. Man nehme die Angelegenheit aber „sehr ernst“ und versuche den Hintergrund zu klären.
Die Wuppertaler SPD wertet das Geschehen als „Brandanschlag“ und „kriminellen Akt“. Der Vorsitzende Servet Köksal: „Ein Anschlag auf ein religiöses Gebäude ist immer ein Anschlag auf alle Menschen! Wir verurteilen die feige Tat und sind dankbar, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind.“ Und: „Verbrechen wie diese“ seien „ein Angriff auf das Zusammenleben der Bürgerinnen und Bürger.“
Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh hat Stellung bezogen: „Heute Morgen wurde ein schändlicher Brandanschlag auf die bekannteste Wuppertaler Moschee, die Ditib-Zentral-Moschee an der Gathe verübt. Ein verabscheuenswürdiger Anschlag auf Menschen und ihren Glauben, die dort täglich beten, zusammenkommen, ihre Religion ausüben. Viele von ihnen kenne ich seit Jahren, sie sind Nachbarn, Freunde, Bekannte von mir, Wuppertalerinnen und Wuppertaler. Meine Solidarität gehört der Gemeinde und den vielen Familien, für die dieser Ort ein Ort der Zuflucht und des Innehaltens.“
Es handele sich, so Lindh, „mutmaßlich um eine antimuslimisch und rassistisch motivierte Tat. Gebetshäuser und Gotteshäuser anzugreifen, Menschen zu gefährden und den Islam verächtlich zu machen ist ein Anschlag auf die auf die Menschenwürde, auf unsere Verfassung und auf die ganze Stadt. Zugleich sind solche Anschläge nicht einfach nur Anschläge auf uns alle. Sie treffen nämlich gezielt Moscheen und Gemeinden.“
In den vergangenen Jahren sei es bundesweit „regelmäßig zu Brandanschlägen auf muslimische Gotteshäuser, oft ohne Wahrnehmung durch die breite Öffentlichkeit“, gekommen. Wir dürfen nicht zulassen, dass Muslime ungeschützt in unser aller Land leben und angegriffen werden. Antismuslimischer Rassismus und Muslimfeindlichkeit sind alltägliche Realität. Sie münden in Anschlägen. Aktuell erlebt Deutschland wieder eine Zunahme muslimfeindlicher Stimmungsmache. Hören wir auf, ein Klima des Verdachts gegen Muslime und der Herabwürdigung von Muslimen zu schüren.“