Kreisparteitag in der Concordia CDU-Vorsitz: Slawig gewinnt deutlich gegen Vesper
Wuppertal · Johannes Slawig (67) ist neuer Kreisvorsitzender der Wuppertaler CDU. Der vor einem Jahr pensionierte Stadtkämmerer gewann am Freitagabend (10. November 2023) beim Kreisparteitag die mit Spannung erwartete Abstimmung gegen die 20 Jahre jüngere Anja Vesper. Slawig bekräftigte dabei noch einmal, kein Oberbürgermeister-Amt anzustreben.
Nebenan auf dem Johannes-Rau-Platz wurden besinnliche Martinslieder gesungen. Ein paar Meter weiter ging es in der proppenvollen Gesellschaft Concordia – rekordverdächtige 186 von 792 Mitgliedern waren gekommen – deutlich kämpferischer zu. In einem Kandidaten-Zweikampf hatten sich der ehemaliger Stadtkämmerer Johannes Slawig und die bisherige Vize-Parteichefin Anja Vesper um den Vorsitz der Wuppertaler CDU beworben. Angetreten waren beide, um die lokalen Christdemokraten nach jahrelangen Turbulenzen wieder in ruhigeres Fahrwasser zu führen. Das trauten 122 Mitglieder Johannes Slawig zu, auf Anja Vesper entfielen 59 Stimmen.
In ihren Bewerbungsreden hatten beide ähnliche inhaltliche Schwerpunkte gesetzt. Vesper verwies auf den zuletzt fehlenden Teamgeist und die Beschäftigung der Partei mit sich selbst statt mit den Menschen. Auch Slawig stellte fest: „Die Partei kann mehr, als sie gerade zeigt.“ Er wolle das als Vorsitzender ändern, weil ihm die CDU viel gegeben habe.
Ausdrücklich unterstrich Slawig, dass er kein Amt anstrebe – und gleich zweimal betonte er dabei, nicht als Oberbürgermeister kandidieren zu wollen. 2025 brauche die Partei nach dem gescheiterten Experiment bei der vergangenen Kommunalwahl einen starken Kandidaten aus den eigenen Reihen. Er werde das nicht sein.
Auf den Altersunterschied zu seiner Gegenkandidatin, mit der viele einen Generationswechsel verbunden hätten, ging Slawig so ein: „Auch in meinem Alter kann man offen für neue Ideen sein und moderne Politik machen."
Vor der Tür hatten übrigens Vertreter des Autonomen Zentrums an der Gathe gegen die Pläne für eine Moschee an der Gathe protestiert. Ob der Zielbeschluss des Rates für deren Bau mit Blick auf die aktuelle weltpolitische Situation weiter Bestand haben soll, wird eine der ersten akuten lokalen Fragen sein, in denen sich der neue CDU-Vorstand positionieren muss.