Aktionsplan der Stadt Lärm: Empfehlung für weitere Tempo-30-Zonen

Wuppertal · Die Stadt Wuppertal hat den Lärmaktionsplan fortgeschrieben. Die vierte Runde geht nun zur Beratung in die politischen Gremien.

 Es sollen weitere Abschnitte in Wuppertal folgen.

Es sollen weitere Abschnitte in Wuppertal folgen.

Foto: Christoph Petersen

Laut EU-Umgebungslärmrichtlinie müssen Lärmaktionspläne für sämtliche Hauptverkehrsstraßen, Haupteisenbahnstrecken und Ballungsräume aufgestellt werden. Alle fünf Jahre müssen sie überprüft oder überarbeitet werden. „Ziel ist es, die Lärmbelastung zu senken und die Lebensqualität in der Stadt zu erhöhen. Konkret geht es darum, potenziell gesundheitsgefährdende Lärmbelastungen zu vermeiden, Belästigungen zu verringern und den Menschen einen ruhigen Schlaf zu ermöglichen“, so die Verwaltung.

Im Lärmaktionsplan der vierten Runde werden verschiedene Maßnahmen zur Lärmminderung für das Wuppertaler Stadtgebiet vorgeschlagen. Zuvor wurde der Plan öffentlich ausgelegt und eingegangene Stellungnahmen anschließend eingearbeitet. Im März fand eine Bürgerbeteiligung in Form eines Webinars statt. Bei der Öffentlichkeitsbeteiligung im April und Mai wurden insgesamt 15 Stellungnahmen eingereicht, davon zehn Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange sowie fünf Stellungnahmen aus dem Kreis von Bürgerinnen und Bürgern, von Bürger-Initiativen und der Politik.

„Der Hauptverursacher von Lärm in Wuppertal war und ist der Straßenverkehr. Die Lärmkartierung hat für das Wuppertaler Stadtgebiet ergeben, dass im Tagesmittel rund 41.900 und in den Nachtstunden rund 46.900 Menschen Lärm ausgesetzt sind. Vom Eisenbahnverkehrslärm sind rund 3.040 Personen am Tag und rund 4.600 Personen in der Nacht betroffen“, heißt es aus dem Rathaus.

Bei der Schwebebahn sind es demnach „tagsüber rund 800 und in der Nacht rund 500 Menschen. Insgesamt wurden nach der Auswertung der Kartierung 201 Lärmbrennpunkte im innerstädtischen Straßennetz und zwölf Lärmbrennpunkte entlang der Autobahnen identifiziert.“

Zur Lärmminderung an den untersuchten innerstädtischen Lärmbrennpunkten im Straßenverkehr werden zusätzlich zu den in Runde 3 empfohlenen und geprüften Maßnahmen folgende Handlungsmöglichkeiten zur Umsetzung oder weiteren Prüfung empfohlen:

● An zwei Lärmbrennpunkten sollen besonders lärmmindernde Fahrbahnbeläge eingebaut werden.
● Für acht Lärmbrennpunkte wird empfohlen, die Abstände zwischen Emissions- und Immissionsort zu erhöhen und den Fuß- und Radverkehr zu fördern.
Für elf Lärmbrennpunkte wird Tempo 30 aus Lärmschutzgründen empfohlen.

Die Maßnahmen des Lärmaktionsplanes stellen nach Angaben der Stadt „Empfehlungen aus Sicht des Lärmschutzes dar. Diese Empfehlungen müssen weiteren, detaillierteren Prüfungen unterzogen werden, bevor letztendlich die Entscheidung für die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen getroffen werden kann.“

Das Ziel einer integrierten Stadtentwicklungsplanung sei es, „die Lärmbelastung in den Städten zu senken und Bereiche zu schaffen, in denen Erholungssuchende möglichst frei von Lärmbelästigungen zur Ruhe kommen können. So sollen ruhige Gebieten zum Erhalt der Lebensqualität in der Stadt Wuppertal beitragen. Ein jährliches Monitoring zum Umsetzungsstand der lärmmindernden Maßnahmen ist vorgesehen.“

Die Vorlage ist im Ratsinformationssystem einsehbar und wird nun in die politischen Gremien gehen. Am 16. September wird der Lärmaktionsplan im Rat der Stadt Wuppertal beraten.