Kinderschutzbund Reporter-Kids unterwegs im Tal
Wuppertal · Unter der Motto „Auf der Suche nach dem nachhaltigen Leben in Wuppertal“ gingen Kinder und Jugendliche im Rahmen eines Reporterkurses des Kinderschutzbundes den Fragen nach, wie nachhaltig wir leben und was man verbessern könnte.
Vier junge Wuppertalerinnen und Wuppertaleri im Alter zwischen 11 und 15 Jahren machten sich in den Herbstferien auf die Suche nach dem nachhaltigen Leben in ihrer Stadt. Dazu besuchten sie die GEPA, einen Biobauernhof, die Umweltberatung der Verbraucherzentrale und einen Biobäcker.
Die Jugendlichen überlegten sich im Rahmen des Reporterkurses des Kinderschutzbundes zuvor Fragen und erhielten bei ihrer Recherche vor Ort viele neue Informationen über das große Thema Nachhaltigkeit. Nach den Ausflügen traf sich die Gruppe immer in den Räumen des Kinderschutzbundes und schrieb gemeinsam an den Texten. Von Tanja Heil, einer professionellen Journalistin aus Wuppertal, erhielten sie Unterstützung dabei, wie man Texte schreibt und Fotos erstellt, die veröffentlicht werden können.
Dabei ist unter anderem dieser Artikel über den Besuch bei der GEPA entstanden:
Fairer Kakao – gutes Leben für die Bauern (von Linn, Asya, Sina und Julian):
„Bei unserem heutigen Besuch in der GEPA hat das Treffen mit einem interessanten Spiel angefangen, wobei noch einmal die ökonomische Ungleichheit auf unserer Erde klar wurde. Wenige Leute erwarten wahrscheinlich, dass in Nordamerika nur fünf Prozent aller Menschen leben, aber sie 25 Prozent allen Einkommens haben. Im Gegensatz dazu hat Afrika 15 Prozent aller Menschen, verdient aber nur fünf Prozent des weltweiten Geldes. In Asien wohnen 60 Prozent der Weltbevölkerung, sie erhalten rund 35 Prozent der Wertschöpfung – allerdings im Kontinent sehr ungleich verteilt.
GEPA – The Fair Trade Company – ist der größte europäische fair handelnde Importeur. Sie verkauft Lebensmittel und Handwerksprodukte wie Kaffee, Tee oder Kakao. Während die Kleinbauern auf dem Weltmarkt meistens sehr schlechte Preise erhalten, von denen sie nicht leben können, bezahlt die GEPA einen fairen Preis, der über dem Weltmarktpreis liegt und den sie im Voraus garantiert. Außerdem achtet die GEPA darauf, dass keine Kinder ausgenutzt werden, bildet die Bauern weiter und hilft bei der Einrichtung von Schulen und Gesundheitsstationen.
Die GEPA importiert aus verschiedenen Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika. Die Kakaobohnen kommen aus der Elfenbeinküste, Kamerun, Venezuela oder Indonesien. Dort wachsen sie an bis zu 15 Meter hohen Bäumen, die in Plantagen jedoch auf vier Metern abgeschnitten werden. Da eine maschinelle Ernte nicht möglich ist, müssen die Kakaobohnen in mühsamer Handarbeit geerntet und für den Transport vorbereitet werden. Aus den Herkunftsländern werden die getrockneten Kakaobohnen mit dem Schiff nach Bremen gebracht und von dort mit dem Lkw zur Schokoladenfabrik gefahren.
Nur für eine Schokolade, die explizit als klimafreundlich gekennzeichnet ist, wird der eher umweltschädliche Transport durch das Pflanzen von Bäumen kompensiert. Natürlich sind die fair gehandelten Produkte etwas teurer als Billigware aus dem Supermarkt – aber dafür können die Bauern von ihrer Arbeit auch gut leben und werden fair behandelt.“