Drei starke Beine
Als Krankenversicherer ist die Barmenia ein Begriff. Ums mehr freut es die Konzernspitze in Wuppertal, dass auch die anderen Versicherungsbereiche immer mehr zulegen.
"In der Summe sind wir mit der Bilanz der Barmenia-Gruppe von 2014 zufrieden", sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Eurich bei der Vorstellung des Geschäftsberichts des vergangenen Jahres. Bei den Beiträgen zur Lebensversicherung wurde die 200-Millionen-Euro-Marke geknackt. Für Krankenversicherungen nahm die Barmenia 1,5 Milliarden Euro ein — ein leichtes Minus, da die Beiträge gesenkt wurden. Bei den Komposit-Versicherungen, zu denen die Kfz-, Haftpflicht-, oder Unfallversicherung zählen, gab es einen Anstieg von 111 auf 120 Millionen Euro. Alles in allem steht ein Jahresüberschuss von 16,1 Millionen Euro in den Büchern des Gesamtkonzerns.
Der Zuwachs ist bemerkenswert, da 2014 kein einfacher Zeitraum für die Versicherungsbranche war. Die Gesetzgebung für die Lebensversicherungen wurde reformiert, und das Zinsniveau der Kapitalanlagen war niedrig.
Die Barmenia wird in der Regel mit Krankenversicherungen in Verbindung gebracht. Umso mehr freut es den Vorstand, dass die anderen beiden großen Versicherungsbereiche deutlich ausgebaut werden konnten — dadurch steht der Konzern auf mehreren Füßen. 2005 betrug der Anteil der Krankenversicherungen noch 63,9 Prozent, 2014 waren es nur noch 39,5 Prozent. Auf die Lebensversicherungen entfielen im letzten Jahr 40,9 Prozent, auf die Komposit-Versicherungen schon 19,5 Prozent.
Bei den Krankenversicherungen hat sich die Barmenia auf das hochwertige Segment spezialisiert: Eurich schätzt, dass das Unternehmen zum Beispiel der größte Versicherer von Ärzten in Deutschland ist.
Auch für 2015 erwartet die Barmenia ein gutes Jahr. Der Vorstand geht von einem Wachstum zwischen 3,5 bis vier Prozent in allen Sparten aus. Allerdings soll in den nächsten Jahren wegen der zunehmenden Digitalisierung Personal im zweistelligen Bereich eingespart werden, weil Stellen wegfallen. Momentan arbeiten 2.104 Mitarbeiter für den Konzern.