Sanieren oder anderswo neu?

Was wird aus dem Freibad Mählersbeck, dem einzigen städtischen in Wuppertal? Angestoßen hat die Diskussion das Sportamt mit Blick auf den schlechten Zustand der Anlage ­ - und dem Hinweis, aus Kostengründen auch andere Standorte zu prüfen.

Fünf Millionen Euro stehen bereit - für die Sanierung oder einen Neubau.

Foto: Stadt Wuppertal

Inzwischen haben Vertreter der Wuppertaler Ratsfraktionen Stellung genommen.

Klaus Jürgen Reese (Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion): "Wir sind uns der Bedeutung des Standortes Mählersbeck als einziges Freibad im Wuppertaler Osten bewusst. Die besondere Lage, der Einzugsbereich und die geradezu ideale Anbindung an die Nordbahntrasse machen das Bad auch für Besucher aus anderen Stadteilen und Nachbargemeinden attraktiv. Das Freibad Mählersbeck ist das letzte städtische Freibad und hat neben seiner sportlichen Nutzung — auch was die Frei- und Grünflächen angeht — einen hohen Freizeitwert. Wir wollen keinen anderen Standort für das letzte städtische Freibad. Der Standort Mählersbeck hat sich über Jahrzehnte bewährt. Warum sollten wir diesen aufgeben? Entsprechend sehen wir auch keine politischen Mehrheiten für eine Verlagerung des Bades.""

Michael Müller (Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion): "Die spontane Berichterstattung der Verwaltung im Sportausschuss hat auch bei uns große Irritationen hervorgerufen, veranlasst uns aber nicht, den Standort des Freibades in Frage zu stellen. Uns ist sehr wohl bekannt, dass in der Mählersbeck erhebliche Sanierungen dringend notwendig sind, deshalb haben die Kooperationsfraktionen von CDU und SPD auch insgesamt 5 Mio. Euro im Investitionshaushalt des Gebäudemanagements bereitgestellt. Entsprechend erwarten wir, dass von der Verwaltung jetzt konkrete Pläne zur Sanierung des Bades und zwar am Standort Mählersbeck vorgestellt werden, statt im Ausschuss das Ende dieser traditionsreichen Freizeiteinrichtung im Wuppertaler Osten herbeizureden. Vor diesem Hintergrund machen aus unserer Sicht Ortstermine eigentlich erst Sinn, wenn es um konkrete Pläne für eben diesen Standort geht."

Marc Schulz (Vorsitzender der grünen Ratsfraktion): "Wir sind verwundert darüber, dass CDU und SPD das Votum des Sportausschuss ignorieren und sich einer Diskussion verweigern nach dem Motto: Wir müssen uns nicht informieren, um eine Meinung zu haben. Wir Grüne unterstützen ausdrücklich die Initiative des Sportdezernenten, alternative Standorte zu prüfen. Wichtig ist uns aber auch die Diskussion mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern, dem Bürgerverein und dem Schwimmverband Wuppertal. Nur so können wir gemeinsam mit den Menschen vor Ort die beste Lösung finden und eine breite Akzeptanz für die weiteren Planungen finden. Für uns steht im Mittelpunkt, dass wir mit den zur Verfügung stehenden 5 Mio. Euro ein hoch modernes und attraktives Sport- und Freizeitangebot im Osten der Stadt realisieren können. Der von der Verwaltung vorgeschlagene Weg, dies gemeinsam zu erarbeiten, ist genau richtig. Wer sich jetzt schon frühzeitig aus dem Prozess zurückzieht, läuft Gefahr hinterher nicht die beste Lösung beschließen zu müssen."