Leserbrief Wäre ein Schildbürgerstreich

Wuppertal · Betr.: Diskussion über Ausbau der L 419 in Ronsdorf

Der Verkehr auf der Parkstraße.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Jörn Koldehoff

Ausbau der L 419 zu einer neuen Autobahn, oder Bundesgartenschau in Wuppertal, oder Verkehrswende – immer glauben oder hoffen die Befürworter dieser Projekte auf ein „Weiter so“.

Wir haben zurzeit etwa 46 Millionen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auf bundesdeutschen Straßen. Die Optimisten unter den Fachleuten hoffen auf 30 Millionen Fahrzeuge mit Elektromotor nach dem beschlossenem Aus der Verbrennungsmotoren, die Pessimisten rechnen mit etwa 20 Millionen Fahrzeugen.

Die Gründe für die geringere Fahrzeugdichte sind laut Verkehrsplanern und Umweltschützern vielfältig. Sie reichen von einem Mangel an Grundstoffen für die notwendigen Batterien über Ladeprobleme gerade in den Großstädten bis zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten beim Kauf der neuen Elektrofahrzeuge.

Bei einer Verkehrsdichte wie in den 60er Jahren brauchen wir auch nur noch Straßenkilometer wie damals! Straßenneubauten wie eine neue Autobahn durch Ronsdorf wären also ein Schildbürgerstreich und ohne Steuererhöhungen nicht zu realisieren.

Das Wort Solidarität ist doch nur angebracht für einen Ausgleich zwischen Armen und Reichen beim künftigen Kauf von Elektrofahrzeugen oder bei einem Ausgleich zwischen Stadt und Land beim ÖPNV.

Das Rufen nach Solidarität bei dem Wunsch nach einer neuen Autobahn in Wuppertal ist jedenfalls Rufen aus dem Vorgestern.

Peter Stuhlreiter
Leserbrief an die Wuppertaler Rundschau: redaktion@wuppertaler-rundschau.de
Zu den Rundschau-Leserbriefen: hier klicken!