Schneidewind contra Slawig Viele würden Wechsel begrüßen
Betr.: Schneidewind contra Slawig
Wer mit den „Machtstrukturen“ - sprich: dem „Filz“ – der Wuppertaler Amtsspitzen einmal konfrontiert wurde, weiß, was Ex-Oberbürgermeister Mucke meinte, als er sein Amt als das „überschätzeste Amt der Welt“ bezeichnete: Der vom Stadtdirektor dirigierten und regulierten Behördenherrschaft war es ziemlich egal, welcher OB kurzfristig als „Frühstücksdirektor“ Stadtoberhaupt spielen durfte. Auf die Funktionen der Ämter der Stadt bekam er keinen Zugriff. Das „besorgten“ ausschließlich die Dezernenten und der Stadtdirektor.
Dessen Einfluss, sprich „Machtfülle“ häufte sich zwangsläufig während seiner über 20-jährigen Amtszeit in einem Maße, das Abhängigkeiten und Kungeleien begünstigen kann.
Kontrollen, insbesondere auf dem Gebiet des Bausektors und der Stadtfinanzen, gab es keine, wie der Regierungspräsident bestätigte, oder sie wurden umgangen.
Unter Slawig stiegen die Schulden der Stadt weit über die unvorstellbare Summe von einer Milliarde Euro. Von irgendeinem Finanz-Controlling keine Spur.
Das gilt übrigens auch für den vom Oberbürgermeister zu verantwortenden Bereich des Gebäudemanagementes der Stadt: Die Leiterin dieses Amtes bedarf ebenfalls dringend einer Kontrolle.
Stefan Seitz von der Wuppertaler Rundschau betont zu Recht: „Die Verantwortungs-und Machtfülle, die sich bei ihm (Slawig) – nun schon ‚unter‘ Oberbürgermeister Nr. 4 – über mehr als zwei Jahrzehnte akkumuliert hat, ist beachtlich."
Einen Wechsel – nicht nur in diesem Amt – würden viele Wuppertaler Bürger begrüßen.
Und OB Professor Dr. Schneidewind wäre zu wünschen, dass er über genügend Durchsetzungkraft und -willen verfügt, um als Chef der Verwaltung die Zukunft dieser schönen Stadt maßgeblich zu gestalten.
Dr. Christian Clausen