BUGA-Diskussion Natur vor Eingriffen bewahren
Betr.: BUGA-Diskussion
Nach Ansicht von Herren Bramsiepe, Präsident des Fördervereines der BUGA2031, bin ich zwar offensichtlich eine atypische Kritikerin der BUGA-Bewerbung, da ich weder Anwohnerin der auserwählten Areale für das geplante Event bin, noch familiäre Bindungen zu Wuppertal habe. Hier trotzdem ein paar Kommentare zum Nachdenken.
Das von seinem Förderverein unterstützte Geschäftsmodell der Bundesgartenschau gibt es seit 1951. Damals war es den Gegebenheiten vielleicht förderungswürdig angepasst, durch Bomben, Kriegsgerät und Militär zerstörte Brachflächen gärtnerisch neu zu gestalten, zu bepflanzen und mit Attraktionen zu bestücken. Bestimmt erfreute man sich daran, sogar ohne vorher 70 bis 120 Jahre alte Bäume abzuholzen. Heute ist die Situation aber eine ganz andere.
Darum setze ich mich „einfach so“ für den Erhalt von Waldgebieten wie der Königshöhe und auch dem Osterholz ein. Ich plädiere für den Schutz aller dort vorkommenden Lebewesen, egal ob es Pflanzen, Würmer, Schnecken, Insekten, Vögel, Reptilien, Amphibien oder Säugetiere sind, denn im Laufe meines Lebens wurden und werden sie unaufhaltsam durch egoistische, gefühllose Menschen dezimiert oder gar ausgerottet.
Die Gründe der Widersacher sind dabei vielfältig, aber sie haben als Gemeinsamkeit durchweg finanzielle Interessen und/oder streben nach Macht. Ganz sicher bin ich nicht die einzige Kritikerin dieses gewissenlosen Naturfrevels.
Tier-, Natur-, Umwelt- und Klimaschützer*innen gibt es alleine in Deutschland zu Millionen und es werden immer mehr. Auch gewerbliche Tierhaltung in Zoologischen Gärten ist von vielen nicht unbedingt gerne gesehen und darum oft kritisiert und somit unnütz zur Werbung für eine BUGA und Seilbahn. Kritiker werden bestenfalls zu Demos anreisen und somit keine Einnahmen bringen.
Die Klimakrise verlangt nach mehr Respekt vor der Natur und dem Leben, nicht nach künstlicher Landschaftsgestaltung. Unser aller Klimaproblem kann überhaupt nur so gut wie möglich bewältigt werden, indem sich jeder vernünftige Mensch uneigennützig beteiligt. Sogar Totholz erfüllt in der Natur einen Sinn und ein Wald, der seit mehr als 100 Jahren wächst, wie zum Beispiel auf der Königshöhe, ist bereits älter als ein Mensch nach der normalen Lebenserwartung überhaupt werden kann.
Selbst eine Unterschrift zum Bürgerbegehren von „BUGA-SO-NICHT“ mit dem Ziel eines Bürgerentscheides wäre darum schon ein Anfang, Wälder vor unsinnigen und zweifelhaft genehmigten Eingriffen zu bewahren.
Renate Ortel