Leserbrief Ein Ei ins Nest der Stadt
Betr.: Bundesbahndirektion, Rundschau-Kommentar vom 22. Januar 2022
Noch das Beste draus gemacht? Für wen? Oder doch eher Ei ins Nest der Stadt für 30 Jahre gelegt?
Ja, der Kommentator hat Recht: Die Clees-Gruppe hat noch das Beste daraus gemacht, eigentlich das Optimum für die seit zehn Jahren dahinsiechende Immobilie. Wer war der Retter? Unser Kämmerer.
Wer profitiert noch? Der zukünftige Bürger, der sein Auto an- oder ummelden möchte? Sicher nicht: Bisher gibt es am Straßenverkehrsamt reichlich Parkplätze. Wer das rege Treiben, An- und Abfahren mal beobachtet hat, wird sich fragen, wie das an diesem Standort mit Anbindung an die Fußgängerzone stattfinden soll. Diese Bürger kommen bestimmt alle mit der Schwebebahn, dem Bus oder mit dem Fahrrad, sie wollen ja ein Auto ab-, an- oder ummelden. Das ist eine geniale Idee – von wem? Dies erschließt sich nicht, es wird sich auch niemand der Entscheidungsträger aus der Deckung trauen und uns Bürgern das erklären.
Diese Anmietung ist ein Ei, welches der Stadt für 30 Jahre ins Nest gelegt wird. Dank an den Kämmerer, der seit Jahren ohne Kontrolle unsere Stadt in Grund und Boden rechnet und nach Gutsherrrenart unser Geld verschwendet. Jährlich mindestens 1,4 Millionen Reingewinn für die Clees-Gruppe (bei 60 Millionen geplanten Investitionen, aber geplant war hier ja schon viel). Gemietet wird in jedem Fall, die Verträge sind von wem geprüft? Ach ja, das macht der Kämmerer respektive die Stadt ja auch seit Jahren bravurös.
Die Verträge beim Umbau des Döppersberg haben uns das ja wunderbar gezeigt: Umgestaltungen ausgeschlossen wegen des Urheberrechts des Architekten...
Hat die Verträge mit der Clees-Gruppe irgendwer gelesen? Veröffentlichung würde hier helfen und bei Nutzung der Bürgerkompetenz sicher auch zur erneuten Fehlervermeidung beitragen. Schließlich zahlen wir Bürger die nächsten 30 Jahre dafür.
Mein Vertrauen in die Kompetenz der Stadt ist massiv erschüttert. Den Kämmerer müssen wir aber voraussichtlich nur noch ein paar Monate bis zur Verabschiedung in den Ruhestand ertragen. Besserung in Sicht?
Dr. Jochen Becker