Amt für Grünflächen „Politik überdenken!“

Betr.: Amt für Grünflächen

Symbolbild.

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Foto: Rundschau

Als Biologin bin ich sehr besorgt über die Aktionen des Amtes für Grünflächen. In der Vergangenheit wurde unter anderem eine Gartenbaufirma beauftragt, die, ohne Rücksicht auf die Tierwelt und das Wohlbefinden der Anwohner, Grünflächen radikal beseitigt hat.

Beispielsweise wurde Anfang Juli das komplette Unterholz in einem Barmer Waldstück kahl geschoren und eine vier bis fünf Meter breite Schneise ohne ersichtlichen Nutzen eingeschlagen – dies geschah mitten in der größten Hitzewelle und der Vogelschutzsaison. Dadurch wurden Vogelnester, Glühwürmchen- und Schmetterlingspopulationen sowie Lebensraum für Kleinsäuger zerstört. Auch die so wichtige kühlende Wirkung der Pflanzen wurde beseitigt.

Warum kein Pflegeschnitt an Wegrändern wie in vorherigen Jahren? Warum kein Schnitt außerhalb der Brutsaison? Warum nicht 50 Prozent des Grüns stehen lassen durch Streifen- oder Mosaikschnitt? Beim Grünflächenamt wurde der Vorfall auf telefonische Nachfrage kleingeredet, Änderungsvorschläge ignoriert und fadenscheinige Argumente für diese Zerstörung hervorgebracht. Welche Signalwirkung hat das an die Bürger, an die Kinder?

Die Natur ist nicht nur schön, sondern auch wichtig für unser Wohlbefinden. Bäume und Unterholz filtern die Luft, spenden Schatten und kühlen die Temperaturen. Sie bieten auch Lebensraum für Tiere, die wiederum für die Bestäubung von Pflanzen und die Schädlingsbekämpfung wichtig sind.

Ich fordere das Amt für Grünflächen auf, sich bei den Bürgerinnen und Bürgern für diesen Vorfall zu entschuldigen und die Schäden zu beheben. Außerdem fordere ich das Amt auf, seine Politik zu überdenken und sich künftig für den Schutz der Natur einzusetzen.

Gabriele Leyendecker

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