Kultur Kein Geld: Museum sagt Ausstellung ab
Wuppertal · Aus finanziellen Gründen hat das Von der Heydt-Museum die für diesen Herbst geplante Ausstellung "Aufbruch zur Freiheit" abgesagt. Die zu erwartenden Kosten seien zu hoch, befanden Vorstand und Beirat der Von der Heydt-Museums gGmbH.
Die Ausstellung über das Zeitalter der Aufklärung im Frankreich des 18. Jahrhunderts sollte vom 30. Oktober bis zum 24. Februar 2019 gezeigt werden. Die Gremien seien nicht davon überzeugt gewesen, dass die Schau genug Besucher anziehen würde, um die Kosten zu decken, erklärte Museumsdirektor Dr. Gerhard Finckh auf Nachfrage.
"Die Kasse ist leer", bestätigte denn auch Dr. Joachim Schmidt-Hermesdorf, Vorsitzender des Kunst- und Museumsvereins (KMV). "Wir sagen sowas nicht leichtfertig ab und haben das gründlich geprüft. Aber wenn man nicht über ausreichend Reserven verfügt, ist das Risiko zu groß."
Finckh, der bereits drei Jahre an der Ausstellung gearbeitet hat, bedauert diese Entscheidung. "Es wäre eine sehr prächtige Ausstellung geworden, mit tollen Leihgaben", schwärmt er. Darunter allein 20 aus dem Schloss Versailles, andere aus dem Louvre. Eine "echte Sensation", so Finckh. "Natürlich tut es mir leid, wenn ich diese Vision nicht realisieren kann." Einen Ersatz werde es so kurzfristig nicht geben. Es hätte die letzte große Schau von Finckh sein sollen, der in der ersten Jahreshälfte 2019 das Von der Heydt-Museum verlassen wird.
Nicht alle Ausstellungen, die viele Besucher nach Wuppertal zogen, seien auch finanziell erfolgreich gewesen, sagt Finckh. Die Entscheidung des Museumsvereins wollte er nicht kommentieren. Schmidt-Hermesdorf betont, der Museumsverein müsse sich erst einmal rekapitalisieren, also wieder ein neues Finanzpolster schaffen. "Wir haben zudem ein großes Digitalisierungsprogramm vor uns, das auch gewisse Finanzmittel von uns verlangt. Und da kommen wir nicht drum herum, wenn wir wettbewerbsfähig bleiben wollen."
Die Ausstellung zu Paula Modersohn-Becker im September 2018 soll aber wie geplant stattfinden.