Kommentar zur Impfung ab 60 Der Wuppertaler Krisenstab bleibt sich treu
Wuppertal · Ist es nicht schön, wenn es im Leben noch Konstanten gibt? Insofern muss man dem Wuppertaler Corona-Krisenstab (falls er nicht gerade ruht) fast schon dankbar sein. Denn es bleibt dabei: In der Impfstelle im Pavillon am Elberfelder Döppersberg kommt momentan nur zum Zuge, wer mindestens 60 Jahre alt ist.
Ausnahmen sind: Personen im Alter ab zwölf Jahren mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung: Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen, insbesondere solche mit direktem Kontakt zu Patientinnen und Patienten; Bewohnerinnen und Bewohner in Einrichtungen der Pflege sowie Personen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe.
59 Jahre und zwei Monate – bitte draußen bleiben! Der Grund: „Die städtischen Impfaktionen halten sich grundsätzlich an die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO)“, heißt es aus dem Rathaus. Wohlwissend, dass in Wuppertal Ärztinnen und Ärzte sowie Apotheken längst jede und jeden impfen. Einfach so.
„Ärzte sind an die Empfehlungen der STIKO nicht gebunden“, heißt es aus dem Rathaus. Jene STIKO also, die schon beim ersten Booster rumgeeiert ist und dann nach und nach die Altersgrenze gesenkt hat. In der übrigens Medizinerinnen und Mediziner sitzen – also Ärztinnen und Ärzte wie die niedergelassenen, die längst impfen. An Empfehlungen muss man sich nicht halten.
Der Andrang ist logischerweise derzeit längst nicht so groß wie zu Beginn der Pandemie. Und genügend Impfstoff ist auch da. Warum also nicht die unter 60-Jährigen versorgen, die es aus eigenem Antrieb wollen? Zumal die Zahlen wieder steigen (Ja: Eine Impfung schützt nicht vor der Infektion, wohl aber vor äußerst heftigen Verläufen). Es ist und bleibt komplett unverständlich. Aber das ist halt konstant.