Neues FASD-Beratungszentrum Wenn Alkohol Ungeborene krank macht

Wuppertal · Rund 1,5 Prozent der in Deutschland geborenen Babys sind aufgrund des Alkoholkonsums der Mutter während der Schwangerschaft lebenslang auf Hilfen angewiesen. In Wuppertal dürften rund 5.300 Menschen von Behinderungen einer FASD (Fetale Alkohol Spektrumstörung) betroffen sein. Der Caritasverband Wuppertal/Solingen hat jetzt in der Hünefeldstraße 52a ein FASD-Beratungszentrum mit einem ausgewiesenen Kompetenzteam eröffnet, eines von ganz wenigen Fachzentren in Deutschland.

Von li.: Die Beraterinnen aus dem FASD-Fachteam Simone Kabus und Anke Weber (nicht auf dem Foto Jennifer Kastner), Georg Seegers (Diözesan-Caritasverband), Caritasdirektor Dr. Christoph Humburg, Caritas-Fachbereichsleiterin Gabriele Kirchner, die Bürgermeister Rainer Spiecker (CDU) und Heiner Fragemann (SPD) und der SPD-Landtagsabgeordnete Josef Neumann.

Foto: Susanne Bossy

Die Betroffenen haben psychische, physische und/oder und seelische Einschränkungen mit sehr unterschiedlichen Erscheinungsbildern. Für sie, Angehörige und Menschen in deren Umfeld wird das eine große Erleichterung sein, denn die Wartezeiten in anderen Städten belaufen sich auf viele Monate. Je früher aber eine FASD-Störung erkannt wird, umso besser können Beratungs- und Therapiemöglichkeiten greifen und den Betroffenen möglichst große Teilhabe ermöglichen.

Wie wichtig das ist, zeigen Zahlen: Rund 23 Prozent aller FASD-Kinder leben in Pflegefamilien, die nicht selten die Kinder aufgenommen haben, bevor die FASD-spezifische Behinderung diagnostiziert wurde. Und rund 80 Prozent der FASD-Kinder müssen in den ersten Lebensjahren aus ihren leiblichen Familien heraus in Obhut genommen werden.