Arbeitskreis Zahngesundheit Wuppertal Keine Karies dank Krokodil Micky

Wuppertal · Der diesjährige Tag der Zahngesundheit (25. September) stand unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – in Kita & Schule“. Doch nicht nur an diesem Tag motivieren die Mitarbeiterinnen des Arbeitskreises Zahngesundheit der Stadt Wuppertal Kinder und Jugendliche zu einem entsprechenden Lebensstil. Kontinuierlich fühlen die Expertinnen dem Nachwuchs auf den Zahn.

Prophylaxe-Expertin Sonja Schmidt mit den Kindern der KiTa Pudelmütze: Mundhygiene ist nicht selbstverständlich und muss spielerisch erlernt werden.

Foto: Bergisches Kompetenzcenter für Öffentliche Zahngesundheit

Gespannt beäugen die Kinder das große Gebiss, das Prophylaxe-Expertin Sonja Schmidt in die Kindertagesstätte Pudelmütze mitgebracht hat. Gemeinsam werden die Modellzähne mit einer Riesenzahnbürste geputzt. Spielerisch lernen so schon die Kleinsten, worauf es bei der Mundhygiene ankommt.

Sonja Schmidt hat nicht nur das Gebiss mit im Gepäck. Ihr Prophylaxe-Trolley ist ausgestattet mit Puzzeln, Lernspielen, Mitmach-Büchern und natürlich dem Zahnputzkrokodil Micky. „Der darf nicht fehlen. Ob als Handpuppe oder Stofftier – die Kinder lieben Micky. Mit seinem großen Gebiss und den vielen Zähnen eignet sich das Krokodil besonders gut als Vorbild “, erklärt Sonja Schmidt.

Das Team des Arbeitskreises Zahngesundheit möchte mit seinem Gesundheitsförderungsangebot – der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe – dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche kariesfrei bleiben. Das Angebot ist für alle Wuppertaler Kitas und Grund- und Förderschulen angesetzt, kostenfrei und kann jährlich wiederholt werden. Derzeit ist der Arbeitskreis in 211 Kindertagesstätten, 61 Grundschulen und fünf Förderschulen unterwegs.

Zentrale Inhalte sind die aktive Vermittlung einer kindgerechten und effektiven Mundhygiene, Ernährungsbildung, Fluoridierungsmaßnahmen zur Zahnschmelzhärtung und die zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen in den Einrichtungen. „Die Gruppenprophylaxe erreicht in Kita und Schule alle Kinder. Das ist ein großer Vorteil, wenn etwa im Elternhaus die Mundgesundheit nicht ausreichend unterstützt wird. Ungleiche Startchancen werden so abgemildert“, erklärt Dr. Katharina Vogel, die Geschäftsführerin des Arbeitskreises.

Die Corona-Pandemie hat sich allerdings negativ auf die Durchführung der Gruppenprophylaxe ausgewirkt. So wurden zeitweise in vielen Einrichtungen die Aktivitäten vollständig eingestellt. In vielen Kitas etwa entfiel das gemeinsame Zähneputzen in den Gruppen. Auch die Mitarbeiterinnen des Arbeitskreises konnten ihre regelmäßigen Besuche nicht mehr durchführen. „Nun dürfen wir wieder voll im Einsatz sein“, freut sich Sonja Schmidt.

Das Zahnputzkrokodil Micky.

Foto: Bergisches Kompetenzcenter für Öffentliche Zahngesundheit

Das sei teilweise auch bitter nötig. „Bei unseren Besuchen bringen wir alles mit, was für die Mundhygiene wichtig ist. Wir haben Zahnbürsten und Zahnpasta für alle dabei. Wir bemerken dann schon, welche Kinder routiniert mit der Bürste umgehen und bei welchen es noch Schwierigkeiten gibt. Wir unterstützen und leiten an, aber rügen nie. Wir erklären, wie man noch besser putzen kann, statt zu sagen, dass schlecht geputzt wird. Die Kinder sind nicht schuld am Zustand ihrer Zähne, das sollte von den Eltern kommen. Ist aber nicht immer der Fall. Wir hatten schon Kinder, die gar keine Zahnbürste zu Hause hatten oder sich eine mit Geschwistern teilen mussten. Denen geben wir selbstverständlich welche mit“, so Schmidt.

Gute Zahngesundheit ist nicht in Stein gemeißelt. Mit den Aktionen rund um den Tag der Zahngesundheit setzt der Arbeitskreis ein deutliches Zeichen, dass die in Kitas und Schulen durchgeführten Maßnahmen zur Gruppenprophylaxe nun wieder volle Fahrt aufnehmen werden. Dr. Katharina Vogel: „Die gruppenprophylaktische Förderung der Mundgesundheit in Kita und Schule ist eine effektive Prävention und Gesundheitsförderung von Anfang an. Wir gehen auf die Einrichtungen zu und vereinbaren dann gemeinsam einen geeigneten Termin für unseren Besuch.“

Das siebenköpfige Prophylaxe-Team kommt zwar mit einem Bildungsauftrag in die Gruppen und Klassen, aber der ist alles andere als trocken oder langweilig. „Wir machen keinen Schulunterricht. Lustig, bunt und abwechslungsreich ist das Programm, das jede von uns selbst gestaltet. Dann machen die Kinder auch gerne mit und nehmen die Tipps in ihren Alltag auf“, weiß Sonja Schmidt.

Neben der Aufklärungsarbeit vor Ort in den Einrichtungen bietet der Arbeitskreis die Vorbeugung auch in den eigenen Räumen an der Neviandtstraße an. Dort wurde insbesondere für die Vorschulgruppen der Kindergärten ein Zahnarztbehandlungszimmer eingerichtet, das sie erkunden können. Ein Raum zum gemeinsamen Zähneputzen, eine Spielecke und natürlich die verschiedensten Ausführungen des flauschigen Mickys finden sich dort.