Gesundheit Wie gefährlich ist Sonnenbrand?
Wuppertal · Sie haben einfach mal die Sonne genossen – und dabei die Zeit vergessen. Jetzt ist die Haut rot und schmerzt vielleicht sogar. Doch ab wann ist ein Sonnenbrand eigentlich gefährlich? Und was hilft gegen zu viel Sonne, damit Sie gar nicht erst einen Sonnenbrand bekommen? Lesen Sie hier mehr.
Ab wann ist Sonnenbrand gefährlich?
So angenehm die Sonne auch ist, zu viel tut der Haut nicht gut. Wie gefährlich es ist, sagt schon das Wort: Sonnenbrand. Denn der ist genau das, eine Verbrennung der Haut durch UVB-Strahlen. Die Rötung ist die Folge einer Entzündung in der obersten Hautschicht. Bei einem stärkeren Sonnenbrand sind die Schäden an der Haut größer, sodass ganze Zellbereiche sogar absterben können. Die Haut bekommt dann Blasen, juckt stark und kann sich in kleineren und größeren Flächen vom darunter liegenden Gewebe lösen.
Wie gefährlich es ist, einen Sonnenbrand zu haben, zeigt auch die Tatsache, dass bei jeder Verbrennung das Erbgut der Hautzellen geschädigt wird. Wer sich also ungenügend schützt oder gar ganz auf Sonnencreme verzichtet, riskiert langfristig, an Hautkrebs zu erkranken. Da jede Verbrennung das Risiko für diesen Krebs erhöht, ist schon ein einmaliger Sonnenbrand gefährlich. Schwere Verbrennungen können kurzfristig vor allem bei größeren Flächen sogar bis zu einem Schock führen. Zudem lassen Sonnenbrand und häufiges Sonnenbaden die Haut schneller altern.
Um Sonnenbrand vorzubeugen, ist der Sonnenschutz besonders wichtig. Schützen müssen sich alle Menschen, auch wenn sie je nach Hautfarbe unterschiedlich empfindlich auf Sonne reagieren. So sind hellhäutige Menschen und Kinder besonders gefährdet.
Die offensichtlichste Maßnahme zum Schutz ist, die Sonne vor allem zu Zeiten hoher UV-Strahlung zu vermeiden – also nach 10.00 Uhr und vor 16.00 Uhr.(1) Wer in dieser Zeit in die Sonne will (oder muss), sollte sich auf jeden Fall eincremen.
Und beim Cremen bitte nicht sparsam sein. Für den durchschnittlichen Erwachsenen gibt es dafür die Zwei-Finger-Regel. Die besagt, dass pro Körperregion so viel Sonnencreme aufgetragen werden sollte, wie auf Zeige- und Mittelfinger passt. Diese Menge wird jeweils für Gesicht und Hals, pro Arm und pro Bein sowie für die Brust, den Bauch und den Rücken benötigt.(2) Übrigens: Ein Zuviel gibt es bei Sonnencreme nicht, nur ein Zuwenig.
Was genau gegen Sonnenbrand hilft, hängt vom Hauttyp ab. Vor allem Kinder und hellhäutige Menschen sollten mindestens Lichtschutzfaktor 30 verwenden. Hier hat sich die Daumenformel „Eigenschutzzeit mal Lichtschutzfaktor“ etabliert. So darf beispielsweise jemand mit einer Eigenschutzzeit seines Hauttyps von zehn Minuten mit einem Lichtschutzfaktor 30 etwa 300 Minuten in der Sonne bleiben.(2)
Da man heute weiß, wie gefährlich es ist, Sonnenbrand zu bekommen, gibt es eine wichtige Empfehlung für Sonnenhungrige: Nachcremen nicht vergessen. Hier gilt: spätestens alle zwei Stunden und sofort nach dem Baden muss neu gecremt werden,(2)
Wie gefährlich ist Sonnenbrand? – 5 Mythen
Obwohl viele Menschen wissen, wie gefährlich es ist, einen Sonnenbrand zu bekommen, gibt es immer noch Mythen über den Umgang mit der Sonne.
Eincremen und raus – das geht
Bis die Sonnencreme ihre Schutzwirkung voll entfaltet, dauert es etwa 20 bis 30 Minuten. So lange sollten auch eingecremte Personen die Sonne noch meiden. Nur dann ist Sonnencreme das, was effektiv gegen einen Sonnenbrand hilft.
Im Schatten brauche ich keinen Sonnenschutz
Auch im Schatten kommt noch UV-Strahlung auf der Haut an – allerdings etwa ein Fünftel weniger als in der prallen Sonne.(3) Schatten kann einen Sonnenbrand also nicht vermeiden, er verzögert ihn nur. Daher ist ein ausreichender Sonnenschutz auch beim Aufenthalt im Schatten wichtig.
Heute ist die Sonne mild und ich brauche keinen Schutz
Wind und moderate Temperaturen können schnell darüber hinwegtäuschen, wie intensiv die Sonne wirklich ist. Da schon ein einmaliger Sonnenbrand gefährlich ist, lohnt bei sonnigem Wetter immer ein Blick in den UV-Index der Wetter-App – und ein Sonnenschutz schon ab UV-Index 3.(2)
Ich habe im Solarium schon vorgebräunt – das hilft
So mancher Sonnenanbeter meint, seine Haut im Solarium für die Sonne trainieren zu können. Das funktioniert allerdings nicht. Um sich zu schützen, baut unsere Haut gegen die UVB-Strahlen eine sogenannte Lichtschwiele auf. Da moderne Solarien diesen UV-Anteil aber ausfiltern, entsteht diese im Solarium nicht. Wie gefährlich es ist, sich auf das Solarium zu verlassen, merken die Betroffenen dann erst beim nächsten Sonnenbrand.
Im Winter bekomme ich keinen Sonnenbrand
Da die Sonne im Sommer wie im Winter für die Haut gefährlich ist, kann sie auch in der kalten Jahreszeit zu einem Sonnenbrand führen. Ungeschützte Hautstellen sind vor allem in schneereichen Gebieten gefährdet, da die weiße Oberfläche die UV-Strahlen reflektiert und damit intensiviert.
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(1) Benedetti, Julia. „Sonnenbrand.” MSD Manual Ausgabe für Patienten, https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/hauterkrankungen/sonnenlicht-und-hautsch%C3%A4den/sonnenbrand. Accessed 12 Aug. 2024.
(2) Melissa Iakovidou. „Wie Viel Sonnencreme Muss Man Auftragen?” PTAheute, 27 May 2024, https://www.ptaheute.de/serien/sonniges-beratungswissen/wie-viel-sonnencreme-muss-man-auftragen. Accessed 12 Aug. 2024.
(3) „Was ist UV-Strahlung?” Bundesamt für Strahlenschutz, https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/einfuehrung/einfuehrung_node.html. Accessed 12 Aug. 2024.