Fußball-Regionalliga WSV: Entdeckung, Trainer und „geiler November“
Wuppertal · Das Pokalspiel gegen den Landesligisten FC Kray (5:0) war für den Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV eine Pflichtaufgabe. Die Heimpartie gegen den KFC Uerdingen am Samstag (2. November 2024) ist es im Grunde auch – wenn die Bergischen den Abstiegsplatz verlassen wollen. Der neue Trainer soll derweil zu Wochenbeginn seine Arbeit aufnehmen.
„Wir haben es ordentlich gemacht, ordentlich runtergespielt. Wir hatten keine Phase, in der es gefährlich wurde. Am Ende ist alles so aufgegangen, wie wir es uns gedacht haben“, blickte der Sportliche Leiter und Interimscoach Gaetano Manno auf den Mittwochabend zurück. „Die Art und Weise hat mir gefallen.“ Bis auf die Chancenverwertung. Anders als in Solingen (3:2 erst nach Verlängerung) konnte er unter anderem Kevin Hagemann, Levin Müller (leichte Probleme mit den Adduktoren), Timo Bornemann und Torwart Michael Luyambula schonen.
Gewinner des Abends war Dilhan Demir, den Manno als linken Verteidiger aufbot und besonders hervorhob. „Er hat Power, Kraft und Herz. Die Idee hatte ich schon länger. Dilhan hat das Potenzial, das zu spielen“, lobt Manno, wenngleich es erst einmal „nur“ gegen einen Landesligisten war. Die Krefelder, bei denen es im Verein traditionell turbulent zugeht, liegen als Aufsteiger auf Rang zehn und haben fünf Punkte mehr als der WSV.
Ob Demir auch gegen Uerdingen dort aufläuft, wird sich noch zeigen. Manno hatte das Team am Montagabend in der Grotenburg beim 1:1 gegen die Düsseldorfer U23 beobachtet: „Uerdingen hat eine gute Einheit und ist sehr kompakt, sie machen alles gemeinsam. Es ist ein unangenehmer Gegner, der um jeden Ball kämpft. Aber sie haben auch Schwachstellen. Die werden wir analysieren und angehen.“
Ziel sei es, nun auch in der Meisterschaft, in der der WSV seit fünf Partien sieglos ist, „den Bock umzustoßen“. Dazu müsse man die Leistung beim 2:4 in Gladbach („Eine Topmannschaft“) „verfeinern. Da haben wir verloren durch individuelle Fehler, die müssen wir abstellen.“ Dann würden es „geile Spiele“ im November. Am 10. November kommt der MSV Duisburg, am 17. geht es im Pokal-Viertelfinale zu RW Oberhausen.
Das Match gegen den KFC soll das letzte mit Manno auf der Bank sein, danach ein neuer Coach übernehmen – sofern der Verein grünes Licht gibt. „Sportvorstand Thomas Richter war bei allen Gesprächen dabei. Ich werde mich mit ihm am Freitag zusammensetzen. Wir brauchen einen Trainer, der für die Sache brennt und die richtigen Inhalte hat.“ Und finanzierbar ist. Möglichst Montag soll der dann starten: „Wenn der passende Trainer da ist, ja.“ Sonst müsste Manno („Ich gebe immer 100 Prozent, das ist meine Grundeinstellung aus Liebe zum Verein“) weitermachen. Was allerdings nicht der Plan ist.
Stürmer Timo Bornemann, der mit drei Treffern gesperrt war, dann durch Krankheit und Verletzung etwas zurückgeworfen wurde, aber in Gladbach sein viertes Saisontor erzielte, blickt voraus: „Wir müssen unsere Ideen besser als den Platz bekommen. Das ist uns in Gladbach noch nicht so gelungen.“ Nach dem Trainerwechsel gebe es einen „etwas klareren Plan, jeder Spieler hat seine Aufgaben“. Der künftige Coach habe vielleicht „neue Ideen, eine neue Herangehensweise“.
Gegen Kray waren zwar nur 752 Fans im Stadion, die Ultras sorgten aber unter dem Tribünendach für reichlich Stimmung. „Nach dem Anpfiff haben wir uns erst einmal umgedreht“, schmunzelte Bornemann ob der ungewohnten Resonanzrichtung. Allerdings sei es egal, ob der Support von der Haupt- oder der Nordtribüne komme: „Hauptsache, die Fans sind da.“ Manno hofft gegen Uerdingen auf eine weitaus größere Kulisse: „Die Mannschaft braucht die Unterstützung.“