Fußball-Regionalliga WSV: Ordnungsdienstleiter zurückgetreten

Wuppertal · Beim Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV, der am Samstag (23. Februar 2019) um 14 Uhr im Stadion am Zoo auf Borussia Mönchengladbach II trifft, wurden in dieser Woche zahlreiche Gespräche hinter den Kulissen geführt.

WSV-Ordnungsdienstleiter Udo Böll (re.), hier 2015 mit Nils Nettersheim.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Eine erste Entscheidung ist gefallen.

Eigentlich dachten die WSV-Fans, die Turbulenzen seien ausgestanden. Immerhin hatte der Verein sich in der Winterpause mit einem Kraftakt aus Spendensammlung, Sponsoren-Akquise und internen Einsparungen aus der finanziellen Schieflage der laufenden Saison befreit. Doch ganz offensichtlich ist der interne Wirbel weiter groß.

Ein Jahr nach dem großen Knall, der in der erst am Ende einvernehmlichen Trennung von Trainer Stefan Vollmerhausen endete, geht es erneut um eine Personalie. Begonnen hatte alles am Montag auf einer gemeinsamen Sitzung des Vorstandes und des Verwaltungsrates — dort ging es nach Rundschau-Informationen durchaus turbulent zu.

Offizielle Stellungnahmen gibt es seitdem nicht. Die Protagonisten sind entweder telefonisch nicht zu erreichen oder verweisen auf ihre Kollegen. Allein der Verwaltungsratsvorsitzende Thomas Lenz antwortete und bat gegenüber der Rundschau um Verständnis dafür, dass er "aus nicht öffentlichen Sitzungen und in Personalangelegenheiten" keine Stellungnahme abgebe. Gerüchte über eine bevorstehende Trennung könne er "mit Stand heute verneinen", so Lenz am Dienstag. Seitdem herrschte von Vereinsseite aus mediale Funkstille.

Ein Verwaltungsrat erklärte gegenüber der Rundschau, dass versucht worden sei, Vorstandsmitglied und Geschäftsstellen-Leiterin Maria Nitzsche zum Rücktritt zu drängen. Über die Gründe, so das Gremiumsmitglied, könne er nicht reden. Nur so viel: Nitzsche habe ebenso überrascht wie empört reagiert.

Ordnungsdienstleiter Udo Böll hat unterdessen gegenüber dem Verein seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Zu den Gründen wollte er sich auf Nachfrage der Rundschau nicht äußern. Der Club muss nun versuchen, bis Samstag Ersatz zu beschaffen. Unterdessen zeichnet sich eine spannende Jahreshauptversammlung ab. Mehrere Kandidaten haben gegenüber der Rundschau angedeutet, für den Verwaltungsrat zu kandidieren.

Fast in den Hintergrund rückt dabei, dass der WSV ab 14 Uhr im ersten Heimspiel des Jahres die U23 von Borussia Mönchengladbach empfängt. Im Hinspiel Anfang September deutete nach dem Treffer von Christopher Kramer alles auf ein Remis hin, ehe Julian Steinkötter die Bergischen auskonterte und den 2:1-Siegtreffer erzielte. Es war die letzte Partie für Trainer Christian Britscho, der danach beurlaubt und durch Adrian Alipour ersetzt wurde.