Fußball-RL: Sonntag in Düsseldorf WSV-Keeper Patzler und der „ganz große Schritt“
Wuppertal · Eigentlich geht es für den Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV in den letzten drei Saisonspielen um nichts mehr. Preußen Münster steht seit dem vergangenen Wochenende als Meister und Aufsteiger fest. Trainer Hüzeyfe Dogan und Torwart Sebastian Patzler blicken vor der Auswärtspartie am Sonntag (30. April 2023) bei der U23 von Fortuna Düsseldorf (14 Uhr, Paul-Janes-Stadion) dennoch optimistisch voraus.
„Wir hatten große Ambitionen. Aber man muss zugeben, dass es Münster deutlich besser gemacht hat und verdient aufgestiegen ist“, sagt der 32 Jahre alte Schlussmann. Der WSV startete schlecht, Patzler verlor nach dem elften Spieltag (1:4 gegen Schalke U23) den Posten an Franz Langhoff (der 2023/24 durch einen Keeper ersetzt wird, der die U-Regel erfüllt) und bekam ihn erst Anfang März (25. Spieltag, 2:2 gegen Köln II) wieder.
Die Phase „tat unfassbar weh. Ich musste es akzeptieren, auch wenn ich selbstverständlich anderer Meinung war. Ich bin oft mit sehr schlechter Laune hingefahren und wieder weg, aber nie auf dem Platz. Ich habe gemerkt, wie viel mir der Fußball bedeutet“, sagt der Kapitän. „Die Spieltage waren sehr, sehr schwierig. Man trainiert, um zu spielen. Man muss weitermachen und weiter an sich glauben. Ich denke, ich bin da vielleicht gestärkt rausgegangen. Einfach war es nicht, da kann man meine Frau fragen.“
Zumal im vergangenen Sommer das zweite Kind des Paares auf die Welt und das erste in die Kita kam. Inzwischen hat sich alles eingespielt. „Ich bin zuversichtlich für die neue Saison. Man sollte nicht alles überanalysieren. Eine Saison ist ein Prozess, daraus muss man lernen“, meint Patzler. In der kommenden Spielzeit wolle man den „nächsten Schritt, vielleicht den ganz großen Schritt“ gehen.
Dass die Motivation hoch bleibt, davon ist der Torwart („Für meine Verhältnisse habe ich diese Saison sehr, sehr viele Tore kassiert“) überzeugt. Die Situation sei ja bereits seit „drei, vier Wochen“ klar, „trotzdem haben wir es gut hinbekommen. Wir haben eine gute Stimmung. Jeder möchte sich bestmöglich verabschieden. Wir machen es sehr gut momentan, und ich gehe davon aus, dass es so bleiben wird.“
Trainer Hüzeyfe Dogan („Sebastian Patzler hat sich professionell und vorbildlich verhalten und auf seine Chance gewartet“) erinnerte am Donnerstag noch einmal an die Gründe für den missglückten Saisonstart unter seinem Vorgänger Björn Mehnert – die Verletzungen und Sperren im Sommer 2023. Sein Ziel sei es, nach der Vorbereitung „zum ersten Spieltag alle Mann an Bord“ zu haben.
Ob dann auch der Wuppertaler Linksaußen Oguzhan Kefkir (31, zurzeit RWE) dabei ist, ließ Dogan diplomatisch offen: „Er ist ein sehr interessanter Spieler, hat einen super linken Fuß, tritt gute Standards. Mehr kann ich dazu nicht sagen.“
Am Sonntag bei der noch nicht geretteten U23 der Fortuna fehlen weiter die verletzten Noah Salau, Durim Berisha und Kevin Rodrigues Pires. „Düsseldorf ist die einzige Amateurmannschaft, die wir geschlagen haben“, sagt Dogan. Und das soll so bleiben.