Fußball-Regionalliga WSV: Besuch beim Murmeltier

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV tritt am Samstag (14 Uhr) in Siegen an.

Die vergangene Woche war für den WSV schmerzhaft ...

Foto: Dirk Freund

Noch vor gut einer Woche herrschte Euphorie rund um das Stadion am Zoo. Nach der spektakulären 2:3-Niederlage im Pokal-Halbfinale gegen RW Essen und der 1:3-Heimschlappe in der Liga gegen die U 21 des 1. FC Köln ist das Stimmungsbarometer nun komplett umgeschlagen.

Kamen zum Pokal-Halbfinale noch 13.003 Fans an die Hubertusallee, waren es vier Tage später trotz der "Kartenpaten"-Aktion offiziell nur noch 2.240 Zuschauer. Ist die Luft vor den letzten sieben Saisonspielen (siehe unten) nun raus? "Nein", sagt Trainer Stefan Vollmerhausen. "Meine Mannschaft hat in den vergangenen knapp zwei Jahren bewiesen, dass sie viel Charakter besitzt."

Nicht zu Unrecht weist der 44-Jährige darauf hin, dass das eigentliche Saisonziel, der Klassenerhalt, souverän und schnell geschafft worden sei. Das dürfe man bei aller Enttäuschung nicht vergessen und müsse die Saisonleistung entsprechend einordnen.

Um von mehr zu träumen, sei eben auch ein größeres finanzielles Engagement notwendig, wird Fußballvorstand Manuel Bölstler nicht müde zu betonen. Er steht vor einer kniffligen Aufgabe. Einerseits soll das Team weiter verstärkt, dafür aber müsste der Etat wie geplant erhöht werden. Kann er aber derzeit nicht, weil die Unterstützung aus der lokalen und überregionalen Wirtschaft (wie im Grunde seit Jahrzehnten) eher, um es vorsichtig auszudrücken, dezent ist.

Und so könnte ein gangbarer Weg sein, den Kader zu verkleinern, um Spielraum für Transfers zu schaffen. Zudem muss es Bölstler und Vollmerhausen wieder gelingen, hoffnungsvolle Talente wie Tristan Duschke und Enzo Wirtz aufzuspüren und zu einem Wechsel zu bewegen. Geld für Toptransfers, die einen Spitzenplatz in der Regionalliga realistisch erscheinen lassen, ist zumindest momentan nicht vorhanden.

In Siegen hat der Verein die Konsequenzen aus dem finanziellen Dilemma gezogen. Ohnehin Tabellenvorletzter, ziehen sich die Sportfreunde zum Ende der Saison so oder so in die Oberliga zurück. "Es gibt eine große Diskrepanz zwischen der Erwartungshaltung und dem Anspruchsdenken der Region an die Sportfreunde Siegen auf höherklassigen Fußball einerseits und der Realität, was die Region gewillt ist, dafür zu bezahlen, andererseits", so Siegens Vorsitzender Roland Schöler. Nun will man sich konsolidieren und auf Talente aus der Region setzen.

Das Murmeltier lässt aus dem Siegerland grüßen ...