Fußball-Regionalliga Staffelleiter muss Wertung des WSV-Spiels überprüfen
Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV könnte trotz der 1:2-Niederlage am Samstag (2. November 2024) gegen den KFC Uerdingen die drei Punkte zugesprochen bekommen. Der Staffelleiter muss die Wertung der Partie laut Vorgaben der Spielordnung überprüfen und gegebenenfalls ein entsprechendes Verfahren einleiten.
Dabei geht es um die Frage, ob der in der 81. Minute eingewechselte Joyce Tshitoku von den Krefeldern eingesetzt werden durfte (als Erstes berichtete die WZ über das Thema). Fakt ist bisher: Der 22 Jahre alte Innenverteidiger steht auf der umfangreichen Spielberechtigungsliste des KFC, die jeder Verein vor Saisonbeginn beim Verband einreichen muss, der auch Akteure aus anderen Mannschaften des jeweiligen Vereins angehören können und die erweitert werden darf.
Tshitoku bestritt daher auch bereits ein Dutzend Partien in der Saison. Auch dass er am Samstag nicht auf der Aufstellung nachzulesen war, die vor dem Anpfiff in Papierform unter anderem auf der Pressetribüne im Stadion am Zoo verteilt wurde, ist zunächst kein Problem, da es sich hierbei um kein offizielles Dokument handelt.
Entscheidend ist vielmehr, ob sein Name spätestens mit Anpfiff der Partie von den Krefelder Verantwortlichen im digitalen Spielbericht eingestellt worden war, der bis zu 20 Akteure umfassen darf und vor dem Anpfiff online freigegeben werden muss. Genau das ist in Paragraf 35 (Absatz 1 bis 3) der Spielordnung für die Regionalliga West explizit vorgeschrieben.
Dort heißt es weiter: „Wird ein Spieler, der nicht auf dem Spielbericht steht, dennoch eingesetzt, trägt der Verein wegen des unberechtigten Einsatzes dieses Spielers die Rechtsfolgen. Hierüber entscheidet das zuständige Rechtsorgan gemäß Paragraf 12 b der SpO/DFB, es sei denn der Verein weist nach, dass ihn hieran kein Verschulden trifft.“
Letzteres war aber offenbar nicht so: Der zuständige KFC-Verantwortliche hatte den Spielbericht offenbar abgeschickt, ohne den Schiedsrichter ausdrücklich auf möglicherweise bestehende Probleme hinzuweisen. Stattdessen teilten die Krefelder ihren mutmaßlichen Fauxpas dem Unparteiischen wohl erst nach dem Abpfiff mit und änderten auch den Spielbericht – wodurch Tshitokus Name später doch in der Aufstellung auftauchte. Das widerspricht jedoch von der Zeitfolge her den Vorgaben und wurde von Schiedsrichter Selim Erk auch entsprechend im Spielbericht vermerkt.
„Die Spielordnung ist in diesem Fall klar geregelt. Die Sache liegt nun beim Staffelleiter. Er muss nun von Amts wegen tätig werden. Wir werden die Angelegenheit beobachten“, so WSV-Sportvorstand Thomas Richter. „Es ist so geschehen, das ist Fakt. Da kann sich niemand von freisprechen. Das könnte auch uns passieren und ist ja auch schon im Profibereich vorgekommen. Wenn so etwas geschieht, muss man leider mit den Konsequenzen leben. Die Spielordnung ist da eindeutig.“
Richter trifft sich unterdessen am Montagnachmittag mit dem Sportlichen Leiter Gaetano Manno und dem Verwaltungsrat, über den neuen Trainer zu diskutieren. „Es gibt einen Favoriten. Mal sehen, ob der Verein grünes Licht gibt“, so Manno. Als Kandidat gilt weiter Mike Wunderlich (zuletzt Bergisch Gladbach 09), der die Partien gegen Kray und Uerdingen im Stadion am Zoo verfolgte.