Fußball-EM: Der WSV-Kapitän vor dem italienischen Achtelfinale Manno: "Favorit sind wir sicher nicht"

Wuppertal · Während beim Wuppertaler SV für Patrick Nemec' Tschechen sowie Ercan Aydogmus' Türken die Fußball-Europameisterschaft bereits nach der Vorrunde beendet ist, stehen die Italiener von WSV-Kapitän Gaetano Manno im Achtelfinale.

WSV-Kapitän Gaetano Manno (33) ist ähnlich routiniert wie seine Landsleute in der Nationalmannschaft.

Foto: Dirk Freund

Wir unterhielten uns mit dem 33-Jährigen.

Rundschau: Herr Manno, wie war der Urlaub?

Manno: Herrlich. Wir waren auf Sardinien. Wunderschöne Strände.

Rundschau: Dann konnten Sie die EM-Partien der "Azzurri" ja quasi als Heimspiele erleben ...

Manno: Ja, ich habe alle drei Gruppenspiele vor dem Fernseher verfolgt. Meine Stimmung ist nach dem 0:1 gegen Irland allerdings nicht mehr ganz so gut, auch wenn Trainer Antonio Conte natürlich gleich neun Änderungen vornahm. Doch mit drei Siegen hätten wir Spanien ein wenig Angst machen können.

Rundschau: Schon im Achtelfinale (Montag, 18 Uhr, live in der ARD/Anmerkung der Redaktion) gegen den Titelverteidiger. Das ist hart, oder?

Manno: Gegen Kroatien wäre es auch schwer geworden.

Rundschau: Spätestens nach dem 1:4 gegen Deutschland im März hatte den Weltmeister von 2006 keiner mehr auf dem Zettel. Sind Sie überrascht, dass Italien Gruppensieger geworden ist?

Manno: Nein. Das 1:4 gegen Deutschland war schließlich nur ein Testspiel. In einem Turnier muss mit Italien immer gerechnet werden.

Rundschau: Was ist der Schlüssel für den Erfolg?

Manno: Wir haben in Gianluigi Buffon einen überragenden Torwart sowie mit Barzagli, Bonucci und Chiellini eine eingespielte Abwehr. Dieses Quartett von Juventus Turin hatte in der Champions League ja auch Bayern München am Rande des Ausscheidens. Natürlich besitzen wir nicht mehr so viele Stars. Aber das gleichen wir mit großem Teamgeist aus. Damit können wir auch den Ausfall unserer Mittelfeldachse Marchisio/Verratti/Montolivo kompensieren.

Rundschau: Mit welchem Rezept wird Spanien ausgeschaltet?

Manno: Wir werden mauern. (lacht) Nein, mal sehen. Favorit sind wir sicher nicht, aber auch nicht chancenlos.

Rundschau: Bei einem Sieg wartet im Viertelfinale Deutschland. Da geht es in Ihrer Familie aber rund, oder?

Manno: Ich wäre für Italien, meine Frau als Deutsche natürlich für Deutschland. Es hängt also alles an unserem fünfjährigen Sohn. Ich versuche ihn schon den ganzen Urlaub über zu manipulieren. (lacht wieder)