Fußball: Bölstler von Kulisse enttäuscht Manno bleibt WSV-Kapitän
Wuppertal · Sportlich, da waren sich die Verantwortlichen des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV einig, war das Testspiel gegen den Bundesligisten Borussia Möchengladbach (0:1) ein Gewinn. Trainer Stefan Vollmerhausen war mit der Leistung sogar so zufrieden, dass der dem Team nach dem Mannschaftsabend am Samstag (8.
Juli 2017) und der anstrengenden Trainingswoche zwei freie Tage spendierte. Und dennoch gab es nicht nur eitel Sonnenschein.
Exakt 3.992 zahlende Zuschauer waren zu der Partie ins Stadion gekommen. "Die brauchten wir, um finanziell auf die 0 zu kommen. Aber wenn ich sehe, dass die Hälfte der Fans aus Gladbach angereist ist, bin ich nicht zufrieden", so Fußballvorstand Manuel Bölstler. "Wir hätten uns schon einen Ticken mehr gewünscht — zum Beispiel 5.000." Lag es an den zahlreichen zeitgleich laufenden Veranstaltungen in der Stadt? "Eigentlich bin ich es leid, immer nach den Gründen zu suchen. Mal ist es der Sommer, dann ist es zu warm, dann zu kalt, mal sind es andere Feste, die Ferien oder die Champions League."
Immerhin war Bölstler ob des Auftritts der Mannschaft gut gelaunt: "Da bin ich hochzufrieden. Wir hatten drei, vier echte Torchancen und standen defensiv gut. Wir sind nun viel flexibler als in der vergangenen Saison, taktisch und nominell. Und wir haben uns als Verein top präsentiert. Mein Dank gilt auch der Stadt und dem Sportamt, die alles möglich gemacht haben, damit es reibungslos abläuft."
Drei Wochen vor dem Saisonstart gegen Bonn (29. Juli) sieht auch Vollmerhausen seine Truppe auf einem guten Weg: "Der Konkurrenzkampf ist sehr groß. Natürlich habe ich als Trainer ein Gerüst im Kopf. Der Bereich mit Schmetz, Windmüller und Becken sieht schon sehr gut aus. Aber auch alle anderen zeigen keine Schwächen und haben immer wieder gute Situationen, auch im Training."
Festgelegt hat sich der WSV-Coach unterdessen in der Spielführer-Frage. "Gaetano Manno bleibt Kapitän, Peter Schmetz sein Stellvertreter. Beide haben das in den vergangenen zwei Jahren sehr gut gemacht, auch außerhalb des Platzes. Sportlich ist das kein Freibrief, aber das wissen sie", bestätigte er gegenüber der Wuppertaler Rundschau. Den Mannschaftsrat will Vollmerhausen in den kommenden Tagen komplettieren.
Gladbachs Trainer Dieter Hecking ("Es war unser erstes Vorbereitungsspiel, die Mannschaft hat das gut gemacht gegen einen sehr tief stehenden WSV. Der Auftritt geht in Ordnung") hatte indes noch eine Anmerkung. Der Rasen, teilte er der Stadioncrew vor dem Anpfiff mit, sei dann doch etwas zu lang. Richtig unzufrieden wirkte er aber nicht, als der "Fohlen"-Bus das Stadion am Zoo wieder verließ.