Bergisches Volleys Wieder Bundesliga-Volleyball im Tal
Wuppertal / Solingen · Die "Solingen Volleys" sind nun die "Bergischen Volleys" — und wollen mehrfach in der Wuppertaler Bayer-Halle antreten. Ein Interview mit ihrem Manager Helmut Weissenbach.
Rundschau: Herr Weissenbach, welche Idee steckt hinter der Umwandlung in "Bergische Volleys"?
Weissenbach: Das Bergische Land verdient Spitzensport, aber auch eine breit angelegte Talent-Offensive. Neben den etablierten Sportclubs BHC und WSV haben sich die Solingen Volleys in den letzten sechs Jahren über die Stadtgrenzen hinaus zu einer Marke entwickelt. Neben dem Leuchtturm, dem Bundesliga-Team, hat sich Solingen im Bergischen Land mit 17 Jugendmannschaften, vier Schulkooperationen und einer attraktiven Beachvolleyball-Academy als Standort des Spitzenvolleyballs etabliert. Die Volleys sehen sich als bergische Botschafter für die attraktive Sportart Volleyball. Der Standort Bergisches Land und speziell Wuppertal bieten hervorragende Möglichkeiten. Bereits letztes Jahr war die Austragung gegen den Deutschen Meister Berlin Recycling Volleys in der Wuppertaler Bayer-Halle ein erster Vorgeschmack. Die Arena in Wuppertal ist eine hervorragende Spielstätte. Mit einer gezielten Kampagne "Volleyball macht Schule" wollen wir im Bergischen Land mit der Politik und der Wirtschaft Kinder im frühen Alter bewegen, den großen Stars nachzueifern. Auch soll die Zusammenarbeit mit der Bergischen Uni etabliert werden.
Rundschau: Wie groß sehen Sie das Potenzial für Volleyball-Spitzensport in der Region? Es gab ja schon einmal die A!B!C Volleys Bergisch Land.
Weissenbach: Es gab davor auch eine glorreiche Zeit des Männer-Volleyballs beim SV Bayer Wuppertal. In den letzten Jahren und speziell in der Ära A!B!C! hat man gemerkt, dass man nicht lokal, sondern regional denken und agieren muss. Der BHC lebt es blendend vor und hat sich bundesweit hervorragend etabliert. Eine Stadt als Standort ist in ihren Möglichkeiten determiniert.
Rundschau: Wie häufig werden die Volleys in der kommenden Saison in der Bayer-Halle an der Rutenbeck spielen?
Weissenbach: Sechs bis sieben Begegnungen sind geplant.
Rundschau: Wie laufen die Personalplanungen, nachdem feststeht, dass die Volleys erstklassig bleiben?
Weissenbach: Sehr intensiv. Weltweit stehen wir mit Spielern, Spieleragenten und Trainern in Verhandlung.
Rundschau: Mit welchem Etat treten Sie in der Saison 2017/18 an — und welches Saisonziel werden Sie verfolgen?
Weissenbach: Der Etat soll 400.000 Euro plus x betragen. Damit liegen wir 50 Prozent über dem letztjährigen Etat. Ein hartes Stück Arbeit, aber wir sind guter Dinge, die bergische Wirtschaft von unserem gelebten Generationenvertrag zu überzeugen. Das ist uns in den letzten sechs Jahren gelungen. Wir wollen im Schulterschluss mit der Wirtschaft den nächsten Schritt machen. Unser sportliches Ziel heißt, einen Mittelfeldplatz erobern und in das Viertelfinale einziehen. Da kämpfen wir mit den Teams Netzhoppers, Bühl, Rottenburg und Herrsching um die begehrten Play-off-Plätze.
Rundschau: Mit wie vielen Fans rechnen Sie im Saisonschnitt? Die Halle Wittkulle in Solingen bietet 400 Plätze.
Weissenbach: In der Bayer-Halle hoffen wir mittelfristig auf einen Schnitt von 1.250 Zuschauern. Das wäre eine deutliche Steigerung zum Zuschauerschnitt in Solingen.
Rundschau: Vereine wie der Bergische HC und der Wuppertaler SV müssen trotz ordentlicher Zuschauerkulissen um jeden Sponsor hart kämpfen. Glauben Sie, vom Geldgeber-Kuchen etwas abschneiden zu können?
Weissenbach: Wir haben bereits Sponsoren aus dem Bergischen Land, die die beiden hochklassigen Sportarten Handball und Volleyball unterstützen. Wir spüren eine Aufbruchsstimmung bei Förderern, unser ganzheitliches Projekt für die Bergische Region zu unterstützen. Trotzdem ist es ein hartes Stück Arbeit, tagtäglich mit unseren Visionen zu begeistern und neue Förderer zu überzeugen Bestandteil der gemeinsamen Zukunft im Bergischen Land zu werden.
Rundschau: Worauf dürfen sich die Fans freuen?
Weissenbach: Hochklassigen Sport in einem neuen Gewand eingepackt. Schon allein der GERFLOR-Boden gibt den Spielen ein anderes Flair. Das Spiel wird zukünftig mehr ein Event sein.