Drachenboot "Noch nie so fit wie jetzt"
Wuppertal / Szeged · Petra Wunderlich verbringt viel Zeit auf dem Wasser. Fünf bis sechs Mal pro Woche trainiert sie momentan im Drachenboot auf dem Beyenburger Stausee. Am Donnerstag (6. Juli 2017) bestreitet die 44-Jährige ihren ersten internationalen Wettkampf.
Die Begeisterung für den Sport kam im Studium an der Bergischen Universität: "Ich bin einmal Kajak gefahren, aber dann gleich ins Drachenboot umgestiegen. Das hat mir sofort viel Freude gemacht." Mittlerweile ist aus dem Sport viel mehr geworden als ein gelegentliches Hobby.
Gemeinsam mit dem Team Drag Attack Graureiher vom Verein für Kanusport Wuppertal (VfK) tritt sie vom 6. bis zum 9. Juli bei der Drachenboot-Club-Europameisterschaft in Szeged in Ungarn an. Im September folgt dann die Club WM in Venedig. "Das ist für mich eine totale Premiere. Aber ich freue mich sehr und bin ziemlich gespannt", sagt die gebürtige Sonnbornerin, die mittlerweile Hatzfelderin ist.
Eigentlich ist ihr Heimatverein der Eisenbahner Sportverein Wuppertal Ost, mit dem Petra Wunderlich regelmäßig auf dem Beyenburger Stausee trainiert. Vor einiger Zeit wurde sie dann aber vom benachbarten Verein VfK angesprochen. "Die haben mich gefragt, ob ich nicht mir zur Club-WM nach Venedig und zur Club-EM nach Ungarn möchte", sagt Petra Wunderlich. "Für mich war das eine einmalige Chance und ich habe ziemlich spontan zugesagt", sagt sie und lacht. Die Europameisterschaft findet in Szeged, der drittgrößten Stadt in Ungarn, statt. Das "Drag Attack Team" vom VfK startet bei den Masters Damen 40+, Masters Herren 40+ und in der Mixed Mannschaft.
Im Drachenboot, das ähnlich wie bei einem Canadier sitzend und mit Stechpaddel gefahren wird, sitzen 20 Mann plus ein Steuermann und ein Trommler, der den Takt vorgibt. Bei der Meisterschaft in Ungarn sind neun internationale Mannschaften dabei. Das "Drag Attack Team" tritt in den Distanzen 200, 500 und 2.000 Metern an.
Vorbereitet hat sich das Wuppertaler Team bei einem einwöchigen Intensivtraining in Frankreich. Zusätzlich zum Training auf dem Wasser steht noch Hanteltraining im Kraftraum auf dem Programm.
"Momentan ist mein Hobby sehr raumfüllend", sagt Wunderlich. "Es ist nicht immer leicht das neben meiner Arbeit und den anderen Verpflichtungen in meiner Freizeit noch hinzubekommen", gibt sie zu. "Aber es lohnt sich. Ich war noch nie so fit wie jetzt", ergänzt sie lachend. Warum das Drachenboot-Fahren so viel Freude macht? "Ich bin draußen, wir trainieren vor der traumhaften Kulisse des Beyenburger Stausees und es sind noch 20 nette Menschen um mich herum", sagt Petra Wunderlich. "Was will man mehr".