Kanu KSG: Trainingsbetrieb in abgespeckter Form
Wuppertal · Seit Anfang November sind die Vereinshäuser der Kanuten am Beyenburger Stausee geschlossen. Die Drachenboot-Teams des Vereins für Kanusport (VfK) können derzeit nicht trainieren, ebensowenig die Polospieler des Wuppertaler Kanu-Clubs (WKC). Dennoch ist auch im November noch Leben auf dem See im Osten der Stadt.
Zum einen dürfen die Freizeit-Paddler der Vereine als Individualsportlerinnen und -sportler sich noch allein oder zu zweit draußen fit halten, zum anderen ist die vereinsübergreifende Kanu-Sportgemeinschaft KSG als Landesleistungsstützpunkt Canadier von den Bestimmungen der Coronaschutzverordnung ausgenommen.
Das gilt jedoch nicht, wie nach Veröffentlichung der Verordnung zunächst gedacht, für alle 28 Kinder und jungen Sportlerinnen und Sportler zwischen sieben und 23 Jahren, die in den drei KSG-Trainingsgruppen (TG) aktiv sind. Aufgrund zahlreicher Nachfragen, beispielsweise wegen der unklaren Formulierung „Sportbetrieb“, hatte sich der Landessportbund um eine Klärung der Bestimmungen bemüht. Die Antwort der Staatskanzlei ließ wissen: Organisierter Sportbetrieb mit Trainern ist generell nicht gestattet, ausgenommen sind an allen Stützpunkten ausschließlich die Bundeskader. Heißt für die Wuppertaler Rennsportler: Nur Jannick Wienand und Maximilian Zöllner dürfen trainieren. „Die Trainingsbetreuung für die beiden findet in abgespeckter Form statt“, berichtet KSG-Sportwart Michael Faulstich. „Wir begleiten zwar nicht jede Wassereinheit, sind aber regelmäßig präsent.“
Die anderen Sportler der Trainingsgruppe 3 paddeln einzeln oder zu zweit ohne Traineraufsicht, um auch im Winter auf dem Wasser zu sein, denn erfolgreiche Kanuten werden bekanntlich im Winter gemacht. Das Training der Jüngeren aus den TG 1 und 2 ist komplett abgesagt, die Trainer haben die jungen Sportler mit Plänen für individuelles Körperkraft- und Lauftraining versorgt.
Die gibt es auch für die Bundeskader Wienand und Zöllner, denn der Wuppertaler Stützpunkt verzichtet auf die Ausnahmeregelungen, die die Landesverordnung ihnen zur Nutzung der Sportstätten einräumt: „Der Vorstand der KSG hat in Absprache mit den Trainern den Beschluss gefasst, dass auch wir die Umkleiden und Krafträume der Vereinsheime nicht benutzen und außerdem die Sporthalle und das Trainingsbecken am Kriegermal komplett schließen - aus Solidarität mit den anderen Mitgliedern und zum Schutz der Allgemeinheit“, sagt Michael Faulstich. In der Halle am Kriegermal wird normalerweise im Winter allgemeines Athletiktraining absolviert, und die Kraftgeräte stehen am Trainingsbecken. Bei geschlossenem Eis auf dem See wird im Becken dann auch das Wassertraining simuliert.
„Es ist nicht so einfach, unter den derzeitigen Bedingungen qualitativ hochwertiges Training durchzuführen“, sagt Michael Faulstich. „Aber wir sind uns unserer Sonderstellung als Stützpunkt durchaus bewusst und dankbar, dass wir überhaupt diese Möglichkeit haben.“