Handball-Bundesliga: 35:29 (17:13) gegen Essen BHC feiert Derby-Sieg mit Torfestival
Wuppertal / Solingen · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat das letzte Heimspiel des Jahres erfolgreich gestaltet. In der Klingenhalle schlug das Team von Trainer Sebastian Hinze am Mittwochabend (23. Dezember 2020) TuSEM Essen mit 35:29 (17:13).
Der BHC, der ohne Csaba Szücs (Leiste) und Yannick Fraatz (Erkältung) antrat, startete konzentriert und effektiv. Max Darj gelang in der 7. Minute bereits das 4:1. Dann allerdings riss der Faden: Essen erzielte vier Treffer in Folge und lag auf einmal mit 5:4 in Führung (10.). TuSEM legte fortan vor, der BHC nach, etwa mit dem 7:7 durch Fabian Gutbrod. In der 18. Minute hatte dann der Gastgeber wieder die Nase vorn: Jeffrey Boomhouwer vollendete zum 9:8. Eine Zeitstrafe der Essener nutzte Gutbrod für das 10:8 (18.). TuSEM-Trainer Jamal Naji nahm folgerichtig die erste Auszeit.
In Unterzahl (Zeitstrafe gegen Darj) stellte Linus Arnesson auf 12:9 (22.). Der Ex-Meister, der oft den siebten Feldspieler aufbot, kam aber wieder auf 11:12 heran (23.). Damit nicht genug: Zechel egalisierte zum 12:12 (25.). Doch wieder wurde die Enntwicklung umgekehrt: Maciej Majdzinski und Arnor Gunnarsson netzten zum 14:12 ein (25.). Majdzinski machte zudem das 15:12 (27.). Den ersten Vier-Tore-Vorsprung vollendete Arnesson zum 17:13 (29.). So ging es in die Kabinen – auch weil Tomas Mrkva noch einen Siebenmeter hielt und der BHC die flinken Essener vor dem Wechsel besser in den Griff bekam.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs traf Boomhouwer zum 18:13 (31.). Der erneut eingewechselte Mrkva entschärfte einen weiteren Siebenmeter, Majdzinski baute die Führung auf 19:13 aus (34.). Es lief rund, Torwart Christopher Rudeck wehrte nun reihenweise Würfe ab. Nach dem 21:15 des BHC folgte eine weitere Auszeit der Gäste, die in der ersten Halbzeit Kapitän Jonas Ellwanger verletzungsbedingt verloren. Es nutzte nichts: Darj warf das 24:18 heraus (41.), Gunnarsson das 26:16 (44.) – erstmals war der BHC zehn Treffer vorn.
Hinze spielte das in die Karten. Er wechselte munter durch, um Kräfte zu sparen. Boomhouwer vollendete zum 28:18 (48.). Treffer Nummer 30 ging auf das Konto von Lukas Stutzke (30:20, 51.). Der BHC ließ die Zügel am Ende etwas schleifen. Essen verkürzte auf 24:31 (55.) Hinze nahm eine Auszeit. Die Luft war raus, der Sieg geriet aber nie in Gefahr. Gunnarsson sorgte mit dem 32:25 (56.) und dem 34:27 (58.) per Siebenmeter für klare Verhaltnisse. Ragnar Johannsson setzte mit dem 35:29 den Schlusspunkt (59.).
Sebastian Hinze (BHC-Trainer): „Auch in der ersten Halbzeit haben wir in der Anfangsphase gut verteidigt, inklusive Ballgewinne. Aber wir treffen dann auch zwei Mal nicht ins leere Tor, und als wir, wie wir es wollten, mit kurzen Pässen nach vorne gekommen sind, haben wir auch zwei Situationen weggeworfen, unter anderem mit einem Stürmerfoul. Das war sehr ärgerlich, auch weil Essen im Wechsel nicht gut organisiert war. Im Positionsangriff wussten wir dafür direkt mit Beginn, dass wir immer zu unseren Chancen kommen werden. Die Aufgabe in der Halbzeit war, dass wir auf das Sieben-gegen-Sechs vorbereitet sind und uns über eine gute Abwehr Stück für Stück absetzen wollen. Das haben wir geschafft, der Positionsangriff hat mir gefallen. Nur wenn der Fokus nicht zu 100 Prozent da war, hatten wir Probleme mit den Außenverteidigern. Grundsätzlich bin ich sehr glücklich, dass wir das gewonnen haben. Ich hatte sehr großen Respekt vor diesem Spiel.“
Jamal Naji (Trainer Essen): „Das Ergebnis ist sehr deutlich. Ich bin heute mit wenig zufrieden. Dass wir es nach minus zehn noch mit minus sechs gestaltet haben, statt mit 15 Toren zu verlieren, nehme ich als das Positive mit. Aber auch das war eine Wechselwirkung. Wir machen einiges besser, der BHC wechselt aber auch kräftig. Wir haben unfassbar viel verworfen, wenn auch gegen einen guten Christopher Rudeck. Dabei hat die 6:0-Deckung im Zentrum gut verteidigt, und auch in unserem Sieben-gegen-Sechs haben wir gute Lösungen gefunden. Aber wir haben früh angefangen, aus den 1:0-Situationen nicht zu treffen.
Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Es war sehr ansehnlich und ein leistungsgerechtes Ergebnis. Wir haben über 60 Minuten im Prinzip in jedem Angriff eine klare Torgelegenheit gehabt. Daraus erklärt sich auch die Trefferanzahl, die wir haben verbuchen können. Wir hatten über weite Strecken das Spiel absolut im Griff. Vielleicht haben wir am Anfang zu viel gewollt, zu schnell abgeschlossen. Essen hat sich etwas einfallen lassen mit einem Linkshänder auf Rückraum-Mitte und dann mit dem siebten Feldspieler. Das haben wir alles gut wegverteidigt bekommen, haben aber die Gegenstöße nicht entschlossen genug ausgenutzt. Wir waren ein bisschen zu fahrig und hätten schon viel früher klar führen können.“
Im letzten Spiel des Jahres tritt der BHC am 2. Weihnachtstag (26. Februar 2020) um 16 Uhr beim TVB Stuttgart an. Weiter geht es erst am 6. Februar 2021 gegen den TBV Lemgo-Lippe. Wo und wann die Partie stattfindet, steht noch nicht fest.
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