Handball-Bundesliga: 27:32 (15:15) gegen Kiel Großer BHC-Kampf wird nicht belohnt

Wuppertal / Düsseldorf · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat auch das 18. Duell gegen den Rekordmeister THW Kiel verloren. Das Team von Trainer Sebastian Hinze musste sich am Sonntagnachmittag (15. November 2020) den Norddeutschen im Düsseldorfer ISS Dome mit 27:32 (15:15) geschlagen geben.

Arnor Gunnarsson mit vollem Einsatz.

Foto: Dirk Freund

Spielmacher Linus Arnesson stand nach mehrwöchiger Pause wegen einer Bauchmuskelverletzung wieder zur Verfügung. Damit fielen nur Daniel Fontaine (muskuläre Probleme) und Alexander Weck (Kreuzbandriss) aus.

Kiel wurde seiner Favoritenrolle in der Anfangsphase gerecht. Der BHC tat sich in den ersten Minuten aus dem Positionsangriff schwer und lag nach sieben Minuten mit 2:4 zurück. Nach einer Zeitstrafe gegen Domagoj Duvnjak fanden die Bergischen aber immer besser in die Partie. David Schmidt glich zum 4:4 aus (9.), Jeffrey Boomhouwer brachte den Außenseiter zum ersten Mal in Führung (5:4 / 10.). Der Favorit antwortete prompt. Der Ex-BHCer Patrick Wiencek sorgte für die 8:6-Führung des Champions-League-Teilnehmers. Nach dem 9:6 von Niclas Ekberg (17.) und dem 0:4-Lauf des Gastgebers nahm Hinze die erste Auszeit.

Und das mit Erfolg: Fabian Gutbrod und Max Darj brachten das Team wieder auf 8:9 heran (18.). Die Freude währte allerdings nur kurz. In der 22. Minute hatten die Kieler den Drei-Tore-Vorsprung wieder hergestellt (9:12). Trotzdem blieb der BHC bestens in der Partie. Gutbrod und Arnor Gunnarsson per Siebenmeter sorgten für das 12:13 (26.). Diesmal hatten die Bergischen einee 3:0-Serie hingelegt, woraufhin Kiels Coach Filip Jicha seine Spieler zur Besprechung bat (27.). Lohn einer couragierten Leistung sowohl defensiv als auch im Angriff des BHC in den ersten Minuten – der 15:15-Ausgleich von Kapitän Gutbrod kurz vor der Pause.

Und auch nach dem Seitenwechsel lieferte seine Mannschaft einen beherzten Kampf. Max Darj hielt den BHC mit dem 18:19 im Rennen (38.). Dann aber wieder drei Tore Rückstand, als Duvnjak auf 21:18 für Kiel stellte (39.), der Ex-BHCer Henrik Pekeler erhöhte zudem auf 22:18 (41.). Als der norwegische Superstar Sander Sagosen zum 23:19 einnetzte (43.), bat Hinze zu einer weiteren Auszeit. Entschieden war die Partie aber noch nicht, zumal Tomas Babak das 21:23 gelang (45.), Boomhouwer traf zum 23:25 (48.).

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Handball-Bundesliga: Toller BHC-Kampf gegen Kiel
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Der BHC gab alles, doch Kiel hielt mit seiner individuellen Klasse den Herausforderer auf Distanz. Babak verkürzte in der 51. Minute auf 24:27, dann aber zogen die Norddeutschen endgültig auf 29:24 davon (53.). Der BHC hatte das Star-Ensemble aus dem Norden sehr lange gefordert, doch auch im 18. Anlauf reichte es nicht zum Punktgewinn.

Filip Jicha (Trainer THW Kiel): „Ich bin sehr froh, dass wir dieses Spiel spielen durften. Der BHC hat es uns schwer gemacht und wir haben nicht zu unserer Leichtigkeit gefunden. Das war mehr Brechstange heute. Aber man kann die Bedingungen ja nicht wegdiskutieren. Ich muss den Jungs ein Kompliment machen, dass sie in der zweiten Halbzeit angezogen haben.“

Sebastian Hinze (Trainer BHC): „Glückwunsch an Filip zum verdienten Sieg. Wir haben ganz viel richtig gemacht, gut gedeckt und auf vieles gut reagiert. Auch das Tempospiel war besser als zuletzt. Unser Level im Angriff war aber über das ganze Spiel hinweg gesehen schlechter als bei Kiel. Das war der Unterschied.“

Jörg Föste (Geschäftsführer BHC): „Im ersten Durchgang haben wir eine Leistung der Kategorie ,Unser oberstes Regal' abgerufen. Nach dem Wechsel leisten wir uns eine Vielzahl einfacher Ballverluste und laden den Gegner gewissermaßen zu Kontern ein. Unter dem Strich ist es demnach eine verdiente Niederlage."

Weiter geht es für den BHC am kommenden Samstag (21. November 2020) mit dem Heimspiel gegen die Füchse Berlin. Austragungsort ist ebenfalls der Düsseldorfer ISS Dome, der Anwurf erfolgt um 18:30 Uhr.

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