Handball-Bundesliga: Mittwoch ab 20:15 Uhr Liveticker: Bergischer HC - TuSEM Essen
Wuppertal / Solingen · Im Blick des Bundestrainers Alfred Gislasson war David Schmidt vom Handball-Bundesligisten Bergischer HC schon lange. Immerhin gehörte der 27-Jährige seit Oktober dem erweiterten, 35-köpfigen Kader der Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft in Ägypten (13. bis 31. Januar 2021) an. Nun hat Schmidt das Ticket endgültig in der Hand – und freut sich auf die Titelkämpfe.
Dass er den Flug nach Nordostafrika neben seiner Leistung auch besonderen Umständen zu verdanken hat, dem ist sich Schmidt bewusst. „Vor den Absagen wäre es auf meiner Position wohl eng geworden“, sagt der Rückraumspieler.
Am Ende zogen Finn Lemke, Steffen Weinhold, Patrick Wiencek und Henrik Pekeler wegen der Pandemie aus familiären Gründen zurück. Mit Franz Semper, Fabian Wiede und Tim Suton fallen weitere Stammspieler verletzungsbedingt aus. Stand auch für Schmidt ein Verzicht zur Diskussion? „Natürlich habe auch ich mich mit der Thematik auseinandergesetzt“, sagt er. „Wir sind aber vom DHB (Deutscher Handball-Bund, Anm. der Red.) umfassend über die Lage vor Ort und die medizinische Versorgung informiert worden. Außerdem hat es entsprechende Garantien gegeben. Ich habe mich recht schnell entschieden.“
Die Nationalmannschaft trifft sich Anfang Januar in Düsseldorf, absolviert am 6. Dezember in Graz und am 10. Januar in der Kölner Lanxess-Arena die EM-Qualifikationsspiele gegen Österreich und fliegt zwei Tage später nach Ägypten. Mit welcher Zielsetzung? „Was wir als Team erreichen wollen, wird sicher noch vor Ort formuliert. Ich selber möchte möglichst viel spielen, mich präsentieren und der Mannschaft helfen“, sagt Schmidt.
Zuvor gilt es allerdings noch zwei Punktspiele mit dem BHC zu bestreiten – am Mittwoch (23. Dezember) ab 20:15 Uhr gegen TuSEM Essen und am 26. Dezember (2. Weihnachtstag) beim TVB Stuttgart. „Essen hat eine gute Entwicklung genommen und ist ein sehr guter Aufsteiger. Trotzdem sind die zwei Punkte in der Klingenhalle Pflicht. Stuttgart strotzt vor Selbstbewusstsein, aber wir wollen etwas mitnehmen“, so der BHCer, der im Sommer 2020 nach aus dem Schwabenland ins Bergische Land gewechselt war. „Es waren zwei schöne Jahre beim TVB mit tollen Teamkollegen. Ich freue mich, bekannte Gesichter wiederzusehen.“
Mit seiner Entwicklung beim BHC ist der Nationalspieler, der die interne Rangliste mit 51 Treffern vor Fabian Gutbrod (50) und Arnor Gunnarsson (40) anführt, inzwischen zufriedener: „Am Anfang lief es nicht so gut. Die Umstellung war groß, was das Taktische betrifft. Ich lerne extrem viel. Es ist noch Luft nach oben mit Steigerungspotenzial, aber ich sehe mich auf einem guten Weg.“ Und der soll auch in Sachen Nationalmannschaft fortgesetzt werden. Den bislang neun Spielen und neun Toren sollen noch viele weitere folgen.